Gaimersheim
Weniger Stau durch Abbiegespur

Gaimersheimer Gemeinderat will den Verkehrsfluss am Lana-Grossa-Kreisel verbessern

13.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:57 Uhr

Gaimersheim (DK) Einstimmig hat der Marktgemeinderat Gaimersheim in seiner Sitzung am Mittwochabend dem Umbau des Lana-Grossa-Kreisverkehrs zugestimmt. Das Gremium erhofft sich davon eine schnelle Linderung der Verkehrsprobleme an dieser neuralgischen Stelle.

Josef Goldbrunner vom gleichnamigen Ingenieurbüro schlug dazu vor, an der von Süden an den Kreisel führenden Ingolstädter Straße eine zusätzliche Rechtsabbiegerspur in die Stadtstraße zu bauen, weil damit der Verkehr schneller dorthin abgeleitet werden könne. Dazu muss zwar die Busbucht, die sich an der Ostseite der Straße zwischen dem Lana-Grossa-Kreisel und dem nur wenig südlich davon gelegenen weiteren Kreisverkehr („Gruber-Kreisel“) befindet, ein Stück weiter Richtung Friedrichshofen verlegt werden. Doch weil dies laut Goldbrunner die einzige Lösung ist, die ohne ein Planfeststellungsverfahren und damit recht schnell zu realisieren ist, befürworteten die Ratsmitglieder diese.

Sie verwiesen allerdings auch darauf, dass die Maßnahme, für die eine Kostenschätzung von 227 000 Euro vorgelegt wurde, nicht das Ende der Fahnenstange sein dürfe. So nannte Anton Schiebel (CSU) die „Sofortlösung konsensfähig“, fragte aber auch nach Visionen. Dritter Bürgermeister Walter Schwimmer (FW) nannte ebenfalls den „Bypass in Ordnung“, fügte aber an, man müsse den Kreisel „wenn schon, dann richtig ertüchtigen“, sodass er auch im Jahr 2025 für den dann noch viel stärkeren Verkehr geeignet sei. Schwimmer brachte dazu beispielsweise auch eine Höhenquerung des Lana-Grossa-Kreisels ins Gespräch.

Auch Bürgermeisterin Andrea Mickel (SPD) sah in der jetzt beschlossenen Lösung „nicht das Endstadium, sondern einen Schmerzstiller“, der den Verkehrsfluss von Süden her verbessere. Und sie ergänzte: „Mit der Bypass-Lösung macht man nichts kaputt.“

Dieser Meinung schlossen sich letztlich alle Gemeinderäte an, weshalb einstimmig beschlossen wurde, die schnelle Lösung anzugehen.

Mit den einstimmig erfolgten Aufstellungsbeschlüssen zur 16. Änderung des Flächennutzungsplans und zur Änderung des Bebauungsplans Nr. 35 „Gewerbegebiet Neuhartshöfe“ im Parallelverfahren kann die Firma Lana Grossa auf einer Fläche Am Augraben weitere Bürogebäude sowie ein Parkdeck bauen. Diese an das ursprüngliche Firmengrundstück angrenzende Fläche wurde bereits 1984 an Lana Grossa verkauft, aber nicht in den Bebauungsplan aufgenommen. Auch der Flächennutzungsplan wurde nicht an die neuen Grundstücksverhältnisse angepasst.

Es sei aber immer schon Absicht des Marktes gewesen, hier Baurecht zuzulassen, erläuterte Mickel. Deshalb werden nun durch die Änderung des Bebauungsplans die Voraussetzungen für die gewerbliche Nutzung des gesamten Grundstücks geschaffen. Unter anderem wird darin aber festgelegt, dass dort keine Vergnügungsstätten und Wohnungen zugelassen sind.

Für die Änderung der Pläne erteilte der Gemeinderat zugleich dem Büro Wolfgang Weinzierl Landschaftsarchitekten einstimmig den Planungsauftrag.

Das Gremium sprach sich zudem ohne Gegenstimme für die Integration der im Gebiet des Marktes Gaimersheim verlaufenden ÖPNV-Linien in den Regionalen Gemeinschaftstarif aus, „sofern der Ortstarif ,Gaimersheim-Karte’ nach wie vor beibehalten wird“. Bei dem Ortstarif zahlen Kinder 25 Cent pro Fahrt, Erwachsene 50 Cent. Der Markt sei bereit, sich an den Kosten für den Ausgleich der sogenannten Harmonisierungs- und Durchtarifierungsverluste zu beteiligen, die Gaimersheim auf Grundlage des Jahres 2012 mit 43 104 Euro pro Jahr belasten würde.

Nach einer längeren Diskussion beschloss der Gemeinderat schließlich noch mit 15:8 Stimmen, dass die Mariensäule am Marktplatz im Zuge der barrierefreien Umgestaltung des Innerorts als Brunnen gestaltet wird. Für dessen spätere genaue Ausgestaltung in einer als Rechteck vorgesehenen Grundform wurde mit drei Gegenstimmen ein Künstlerwettbewerb auf den Weg gebracht. Zuvor hatten unter anderem die Bürgermeisterin und FW-Gemeinderat Hermann Schmitt für den Brunnen geworben. Schmitt meinte, „Wasser ist Leben und steht der Säule und dem Platz gut an.“ Anderer Meinung war etwa Anton Meyer (CSU), der sich gegen Wasser aussprach, da ein Brunnen das Gesamtbild mit der dominanten Säule deutlich verändern würde.