Gaimersheim (DK) Schulfrei, aber kein Feiertag. Der gestrige Buß- und Bettag mag so manche Eltern mit schulpflichtigen Kindern vor Probleme gestellt haben. Nicht so die Mitarbeiter des Gaimersheimer Unternehmens BFFT. Sie durften ihren Nachwuchs in die Arbeit mitbringen, wo er auch beschäftigt wurde.
Damit die 6- bis 14-Jährigen, für die das Programm gedacht war, auch eine Vorstellung davon bekamen, wo ihr Papa oder ihre Mama arbeitet und was sie da machen, stand auch eine kindgerechte Firmenpräsentation auf dem Plan, bei der die Kinder schon mit vollem Einsatz dabei waren. "Meine Mama hat schon viereckige Augen, weil sie den ganzen Tag am Computer sitzt", schätzte ein Kind die Arbeit seiner Mutter ein. Ein anderes erkannte auf einem großen Bild in dem Besprechungsraum seinen Vater: "Mein Papa ist der da auf dem Foto." Und als es um die BFFT-Standorte in aller Welt ging - darunter auch San Francisco - sagte ein Bub, er kenne die Stadt an der US-Westküste, denn er habe ein paar Jahre mit seinen Eltern in den USA gelebt.
Doch die insgesamt 30 teilnehmenden Kinder konnten sich natürlich auch austoben. Handwerklich wie körperlich. Letzteres im Fitnessstudio, das praktischerweise gleich in der BFFT-Zentrale im Gaimersheimer Gewerbegebiet untergebracht ist. Während am Selbstverteidigungskurs Mädchen und Buben teilnahmen, war Hip-Hop-Tanzen komplett in Mädchenhand. Eine ruhige Hand bewiesen unterdessen überwiegend Jungs, die in einem Workshop einen leuchtenden Weihnachtsbaum löteten. Einer der Betreuer des Workshops, Nils Arz, zeigte sich vom Ergebnis positiv überrascht. "Ich habe nicht damit gerechnet, dass das so gut funktioniert", gab er zu. Allerdings waren auch alle mit Feuereifer und hoch konzentriert bei der Sache. Ludwig hat nur Zeit für ein schnelles "das macht Spaß", und auch dem neunjährigen Xaver hat das Angebot gefallen. "Am besten gefällt mir das Löten. Da habe ich immer etwas zu tun, und man muss aufpassen, dass man nichts falsch macht", sagte er kurz und wandte sich wieder den Lötstellen zu.
Organisatorin Marion Brechtelsbauer, die zusammen mit dem Betriebsrat das Programm vom Frühstück über die verschiedenen Kurse und das Mittagessen bis hin zum nachmittäglichen Kinobesuch zusammengestellt hat, fasste derweil die Vorteile der Aktion zusammen: Man könne Beruf und Familie vereinbaren, die Kinder würden den Arbeitsplatz von Mama und Papa kennenlernen, und die Mitarbeiter würden sich einen Tag Urlaub sparen.
