Gaimersheim
Premiere soll voll einschlagen

Boxclub Ingolstadt kämpft nach Differenzen mit örtlichen Festwirten nun beim Volksfest in Gaimersheim

11.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:39 Uhr
Alois Finkenzeller, der Vorsitzende des Box Club Ingolstadt 1954 −Foto: Hauser, Johannes, Ing (Hauser)

Gaimersheim/Ingolstadt (DK) Auf dem Gaimersheimer Volksfest fliegen zum ersten Mal die Fäuste: Der Box-Club Ingolstadt tritt am Sonntag, 20. August, im Festzelt gegen Münchner Vereine an. Die Sportler aus der Schanz freuen sich schon auf den Auswärtskampf und die Unterstützung durch die Organisatoren.

„Wir wollen bei der 34. Auflage eine besondere Attraktion bieten“: So begründet Benjamin Schmid von der Festzeltfirma Härteis den Entschluss, einen Boxkampf am Abend des 20. August zu organisieren. Nach seinen Worten hatten Festwirt Marco Härteis und die Brauerei Nordbräu die Idee, solch eine Veranstaltung abzuhalten. Beide finanzieren das Turnier. „Der Eintritt ist frei“, betont Schmid.

Er und der Vorsitzende des Gremiums der Gaimersheimer Vereine, Günther Bernhardt, sehen einen Boxkampf am Abend auf dem Volksfest als „eine große Attraktion für Jung und Alt“. Sie rechnen damit, dass das rund 20000 Besucher fassende Festzelt voll sein wird.

Das hofft natürlich auch Alois Finkenzeller. Der Vorsitzende des Box-Clubs Ingolstadt (BDI) zeigt sich erfreut, dass „Festwirt und Brauerei beim Boxkampf mitziehen, denn ohne ihre finanzielle Unterstützung wäre eine solche Veranstaltung nicht möglich“. So ein Turnier erfordere nämlich einen riesigen Aufwand. So muss laut Finkenzeller der 36 Quadratmeter große Boxring aufs Festgelände transportiert und dann aufgestellt werden. Ringgericht, Ringsprecher, Ringgirls, Musik, Plakate und und anspruchsvolle Paarungen nach Reglement: Da gebe es viel zu organisieren.

Und das Ganze koste natürlich auch einiges. „Die Boxwettkämpfe beim Ingolstädter Pfingstvolksfest und beim Herbstfest in den vergangenen Jahrzehnten waren immer ein Draufzahlgeschäft für uns, da es zu wenig Unterstützung durch den Festwirt und die Brauerei gab“, kritisiert Finkenzeller. Weil der Graben zwischen Verein und Wirten zu tief geworden sei, habe der BCI („Wir sind ein gemeinnütziger Amateurverein“) seit 2009 keinen Wettkampf mehr auf dem Ingolstädter Volksfest abgehalten.

„Dagegen hat uns das von Nordbräu vorgeschlagene Konzept für die Boxveranstaltung auf dem Gaimersheimer Volksfest voll überzeugt“, sagt der Klub-Vorsitzende. Er findet es sehr gut, dass ein Boxkampf nicht an einem Sonntagvormittag – wie bei den Ingolstädter Volksfesten – über die Bühne geht, sondern an einem Sonntagabend: „Welche jungen Leute bringt man denn noch am Sonntagvormittag aus dem Bett?“, fragt sich Alois Finkenzeller. Am Abend würden viel mehr Besucher kommen.

Um 19 Uhr beginnt am 20. August der Boxkampf im Festzelt an der Römerstraße. „Es ist ein Einladungsturnier mit lauter Amateuren“, kündigt Finkenzeller an. Es werde acht ausgewählte Kämpfe mit Boxern des BCI und aus Vereinen der Landeshauptstadt – darunter 1860 München – geben. Jedes Duell geht über drei Runden.

„Der professionell aufgezogene Boxkampf wird eine schöne Veranstaltung“: Davon ist der Geschäftsführer der Firma Härteis, Benjamin Schmid, schon jetzt überzeugt. Jedes Jahr versuche Festwirt Marco Härteis, eine andere Veranstaltung am Volksfestsonntag in Gaimersheim zu bieten. So gab es voriges Jahr ein Wii-Wettkampfspiel für Gaimersheimer und Lippertshofener Vereine oder 2014 eine Trachtenmodenschau.

Günther Bernhardt vom Gremium der Gaimersheimer Vereine räumt ein, dass der Spieleabend 2016 „nicht der große Renner war“. Deshalb habe es das Gremium als Mitorganisator der Veranstaltung (sie läuft von 18. bis 21. August) den Faustkampf begrüßt. „Eine Boxveranstaltung am Sonntagabend ist außergewöhnlich in der Region“, meint der Vorsitzende. Nach seinen Worten soll das Programm jedes Jahr attraktiv sein. „Aber wir wollen kein größeres Volksfest.“

Vier Jahre lang hatte der Box-Club Ingolstadt den harten Sport nicht mehr der Öffentlichkeit präsentiert: 2013 fand der bislang letzte Wettbewerb in der Fronte statt.