Gaimersheim
Kriegsstraße als zentraler Diskussionspunkt

Lärmgeplagte Anwohner der Mittleren Heide fordern rasche Verlegung hinter das Zwischenwerk

20.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:58 Uhr

Gaimersheim (DK) Lärmschutz oder Verlegung der Kriegsstraße? Das war die zentrale Frage bei der Bürgerversammlung im Gaimersheimer Ortsteil Mittlere Heide.

„Wir leben nur noch im Lärm“, sagte eine Anwohnerin und fügte an: „Wir wohnen nicht an, sondern in der Mitte einer Autobahn.“ Das Verkehrsaufkommen auf der Kriegsstraße – zugleich ein Teil der Staatsstraße 2335 – „wird immer katastrophaler“, sprang ihr ein weiterer Anwohner zur Seite und fragte auch gleich, ob es schon einen Termin oder einen Grunderwerb für eine Verlegung der Straße hinter das Zwischenwerk Friedrichshofen gebe.

Bürgermeisterin Andrea Mickel sagte, die Straße werde verlegt, aber nicht, wenn dafür Lärmschutzmaßnahmen gebaut würden, was zweifellos schneller ginge. Der Weg zur Verlegung, wiederholte sie frühere Aussagen, sei ein längerer. „Eine Straße baut man nicht von heute auf morgen“, so Mickel. Allerdings werde der neue Flächennutzungsplan als notwendige Grundlage dafür „irgendwann nächstes Jahr rechtskräftig“. Das seit fünf Jahren im Raum stehende Thema der Verlegung hinters Zwischenwerk habe aber „Priorität, wenn der Flächennutzungsplan da ist“, versprach sie den Bürgern.

Bis jetzt sei noch kein Grunderwerb erfolgt, da die Planung noch nicht sicher sei. Mickel gab allerdings gleich zu bedenken, dass dies „zurzeit keine einfache Sache“ sei, weil Landwirte kaum zu Grundstücksverkäufen bereit seien.

Neben diesem dominierenden Thema ging es in den Wortbeiträgen der Bürger unter anderem auch noch um die Ausstattung von Spielplätzen, die Beleuchtung von Radwegen, die Baustelle am sogenannten Gruber-Kreisel, die Vorfahrtsregelung an der Jupiterstraße und deren Nebenstraßen sowie um die geplante Gleichstromtrasse, zu der Mickel sagte, dass Gaimersheim nicht an der vorgesehenen Haupttrasse, aber an einer der möglichen Ausweichstrecken liege.

Bürger aus Gaimersheim und allen seinen Ortsteilen haben nach den Bürgerversammlungen bereits am Mittwoch, 26. November, um 18.30 Uhr im Backhaus wieder die Möglichkeit zur Meinungsäußerung und Mitarbeit an der Entwicklung der Marktgemeinde. Denn dann findet die nächste Zukunftswerkstatt statt, bei der Vorschläge für ein Zukunftsprogramm erarbeitet werden sollen.

Über verschiedene Projekte, die bereits in der Planungs- oder kurz vor der Realisierungsphase stehen – etwa das Mehrgenerationenhaus am Magnusweg oder der neue Jugendtreff bei der Ballsporthalle –, berichtete zuvor Bürgermeisterin Mickel ebenso wie über solche, die im zu Ende gehenden Jahr schon fertiggestellt oder zumindest in Angriff genommen wurden.