Gabriele
Schlaf unterm Seepferdchen

13.04.2012 | Stand 03.12.2020, 1:36 Uhr

Gabriele Strobl ist die erste Ingolstädterin, die einen Gegenstand für das Heimatmuseum des Stadttheaters abgegeben hat.

Es ist ein getrocknetes Seepferdchen. „Seit ich denken kann, hing es in der Lampe über meinen Schlafplatz“, sagt die 48-Jährige, die in einem Vorort von München aufgewachsen ist. Vor 25 Jahren ist sie zur Ausbildung nach Ingolstadt gekommen. „Danach wollte ich eigentlich sofort wieder verschwinden“, erinnert sie sich. Doch dann kam es anders. Heute hat sie hier eine Familie, arbeitet als Hebamme. „Ich bin heimisch geworden“, sagt sie.

Die Idee eines Heimatmuseums im Stadttheater hat sie begeistert. „Es ist wichtig, einen Ort zu haben, mit dem man eine Verbundenheit spürt“, sagt sie. Und auch, wenn sie Ingolstadt heute als ihre Heimat empfindet, ist sie auf der Suche nach einem Exponat in ihren Geburtsort gefahren, wo ihre Mutter noch immer wohnt. In ihrem Geburtshaus suchte sie nach einem passenden Gegenstand für die Ausstellung. Dabei ist ihr das Seepferdchen in der Lampe eingefallen. „Schließlich bin ich immer mit dem Blick darauf eingeschlafen.“ Es hing tatsächlich noch an seinem Platz in ihrem einstigen Kinderzimmer.

Jetzt wird das Erinnerungsstück in der Ausstellung des Theaters gezeigt werden. Danach, so hat sich Strobl vorgenommen, wird sie es nicht wieder in die Lampe zurückhängen, sondern in Ingolstadt behalten. An jenem Ort, wo sie jetzt zu Hause ist. jhh