Friedrichshofen
Die Bedenkenträger schweigen

In Friedrichshofen sorgt der befürchtete Verkehr am Neubaugebiet für Verwirrung

28.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:40 Uhr

Gerade an der Vorwaltnerstraße sorgen sich Anwohner um den Baustellenverkehr, der hier irgendwann rollen soll. Doch dem örtlichen Bezirksausschuss haben sie ihre Sorgen noch nicht vorgetragen - Foto: Strisch

Friedrichshofen (DK) Es ging um die Urnenwand, die Tennisplätze des VfB, um Spielplätze hinter dem Westpark, das Parken auf der Haslangstraße und die Grenze des Stadtbezirks. Doch im Bezirksausschuss von Friedrichshofen fiel kein Wort zum Neubaugebiet, das die Anwohner doch angeblich so beschäftigt.

Er hatte mit allem gerechnet, „mich extra vorbereitet“. Nach den vielen Zeilen, die als Leserbriefe im DK erschienen, war das verständlich. Rainer Mühlberger wartete am Dienstagabend in der gesamten Sitzung und fragte bei dem Tagesordnungspunkt „Verschiedenes, Wünsche, Anregungen“ extra noch einmal in die Runde mit Bürgern, die sich im Saal der Thomaskirche versammelt hatte. Doch auf sein „gibt es noch etwas“ kam keine Reaktion. Und so blieb nicht nur der Bezirksausschusschef Mühlberger erstaunt zurück. Die angeblich so umstrittene Verkehrsplanung zum Neubaugebiet Friedrichshofen-West verkam zum Nicht-Thema.

Mühlberger nahm es achselzuckend zur Kenntnis. „Wir können nicht mehr als das Infoangebot machen. Jeder kann sich bei uns melden. Mich hat niemand angesprochen. Gar keiner der Leserbriefschreiber. Die kenne ich überhaupt nicht.“ Mühlberger quittierte das mit einem „Schade“. Denn er würde nur zu gern bei der Aufklärung helfen, „falls es da das beklagte Informationsdefizit gibt“.

Es sei legitim, dass die Bürger Unterschriften sammelten oder einen Anwalt einschalten. Ganz verstehen kann es der BZA-Chef nicht, da der Weg der Kommunikation nach wie vor offen stehe. „Wenn das jemand wünscht, dann holen wir die Stadtbaurätin her oder andere aus der Stadtverwaltung. Sie sollen die Pläne noch einmal erläutern.“ Aber solange ihn niemand anspreche, könne er nichts machen.

Beim Thema Urnenwand ist das anders. Mit der beschäftigte sich der BZA tatsächlich und beschloss: Sie kommt auf dem Friedhof auf den Platz des alten Kriegerdenkmals. „Die Finanzierung aus dem Bürgerhaushalt steht“, sagt Mühlberger. Heuer soll sie errichtet werden.

Handeln wird der BZA auch bei den drei Spielplätzen zwischen Westpark und Friedrichshofener Straße. Auf Antrag der SPD soll es dort mehr Spielgeräte geben. Außerdem soll sich das Gartenamt besser um die Hinterlassenschaften von Hunden kümmern.

Angepackt wird auch beim VfB, der zwei Tennisplätze mangels Aktiven einstampft: Der Grund wird beim Ausbau der Ochsenmühlstraße mitasphaltiert. So entstehen 80 Stellplätze, die vor allem bei Fußballspielen benötigt werden.