Friedrichshofen
Am Audi-Ring wird bald wieder gebaut

Investor stellt Pläne für Studentenwohnungen im Bezirksausschuss vor Diskussion um Verkehrsaufkommen

26.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:08 Uhr

Grundstück am Audi-Ring: Auf dieser Fläche sollen nach den Plänen des Investors überwiegend Studentenwohnungen gebaut werden. Hier befand sich früher die Baumschule König. - Foto: Brandl

Friedrichshofen (DK) Über das geplante Bauvorhaben am Audi-Ring konnten sich die Mitglieder des Bezirksausschusses (BZA) Friedrichshofen-Hollerstauden bei ihrer jüngsten Sitzung aus erster Hand informieren. Florian Jofer vom Bauträger Conterra aus Geisenfeld gab in einem Kurzvortrag Einblicke in das Vorhaben, das die letzte noch verbliebene Lücke am Ring mit einer vorwiegend studentischen Wohnbebauung schließen soll.

Der Beschluss dazu soll heute im Stadtrat gefasst werden.

Für Gesprächsstoff sorgten die Zu- und Abfahrt zum Gelände, die oberirdische Parkplatzsituation sowie das zu erwartende höhere Verkehrsaufkommen rund um das Bauvorhaben. Hier wurden Vorschläge gesammelt mit der Bitte an die anwesenden Stadträte, diese als Anregungen mit in die heutige Sitzung zu nehmen. Jofer sagte, dass die Einfahrt zur geplanten Tiefgarage über die Levelingstraße und die Ausfahrt ausschließlich über die Schultheißstraße erfolgen wird. Außerdem werde man 206 Stellplätze anstatt der vorgesehenen 176 zur Verfügung stellen.

Für die Verwirklichung einer BMX-Bahn des Vereins Radhaus bei der Saturn-Arena wird derzeit versucht, Geld aus den Bürgerhaushalten bei den Ingolstädter Bezirksausschüssen einzusammeln, um die Finanzierungslücke von 40 000 Euro zu schließen. Der BZA hat dieses Ansinnen allerdings abgelehnt. Der Haushalt für 2017 sei schon ausgeschöpft, so die Begründung. Bessere Nachrichten gab es für die Freiwillige Feuerwehr. Die erhält eine Wärmebildkamera für 10 000 Euro, nachdem das Brandschutzamt dem zugestimmt habe, vermeldete BZA-Vorsitzender Reiner Mühlberger. Fertiggestellt sei auch die zweite Urnenwand auf dem Friedhof.

Verabschiedet hat man sich beim BZA dagegen von der Vorstellung einiger Bürger von zusätzlichen Pkw-Stellplätzen beim Pfarrzentrum St. Christoph. Das Vorhaben wurde quasi durch eine schriftliche Stellungnahme des Stadtbaureferates endgültig begraben. Darin machte Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle, die sich zu diesem Thema schon in der letzten Bürgerversammlung geäußert hat, noch einmal deutlich, dass 30 Jahre nach Bauende die Stellplätze nicht mehr eingefordert werden könnten. Dies wäre nur durch ein freiwilliges Entgegenkommen seitens der Pfarrei möglich. Auch ein Ortstermin, bei dem nach Alternativstellplätzen geschaut wurde, blieb demnach ergebnislos. Mühlberger sah das Thema - trotz der heftigen Gegenreaktion eines Zuhörers - daher als "erledigt" an. Angedacht war, dass die Pfarrei eine Wiese für die zwar seinerzeit vorgesehenen aber nie gebauten Stellplätze abgeben könnte, um die Parksituation Am Dachsberg zu entzerren. Diese wird jedoch vom Kindergarten zeitweise als Spielwiese benutzt.

Weiter legte er dem BZA die aktuelle und deutlich abgespeckte Version des Bebauungsplanes für das Bauvorhaben Am Samhof vor. Demnach seien nun nicht mehr 1300 Bewohner für das Wohnquartier vorgesehen, sondern nur noch 650. Die Baukörper seien entsprechend zurückgeführt worden, so Mühlberger. Die Zuhörer bemängelten in der anschließenden Diskussion das aus ihrer Sicht nach wie vor fehlende Infrastruktur-Konzept.Sie befürchten ein Verkehrschaos im Bereich der Krumenauerstraße. Der Eigentümer des Samhof 1, einem Teilbereich des zu bebauenden Grundstücks, machte seinem Unmut über die Verkleinerung recht emotional Luft. Er befürchtet, dass bezahlbarer Wohnraum für sozial Schwächere so immer schwieriger zu generieren sei. Er bekomme ständig Anrufe von Villenbesitzern, die für ein Grundstück jeden Preis zahlen würden, sagte er. Der BZA jedoch folgte der neuen Fassung des Planes und befürwortete grundsätzlich die abgespeckte Samhof-Version.