Friedrichshofen
Auf asphaltierten Wegen zum Klinikum

Bezirksausschuss informiert sich über Sanierung

27.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:36 Uhr

Friedrichshofen (reh) 20 Jahre. Eine nahezu unvorstellbare Zeitspanne für ein Ortsparlament wie den Bezirksausschuss (BZA) für Friedrichshofen und Hollerstauden, der eher in Legislaturperioden denkt. Doch zwei Jahrzehnte soll die Sanierung des Ingolstädter Klinikums mitten in Friedrichshofen dauern.

Die Auswirkungen auf den Stadtteil interessierten den BZA deshalb brennend. Burkhard Fischer, der Leiter der Technikabteilung des größten Krankenhauses in der Region, berichtete in der jüngsten BZA-Sitzung vor einer (neben den BZA-Mitgliedern) überschaubaren Menge an Bürgern.

Was Fischer erklärte, gab aber auch kaum Anlass zur Aufregung. Die Verkehrslage ist geregelt. Das Klinikum wird von der Krumenauer Straße abgehend einen bisherigen Feldweg asphaltieren, damit die Baufahrzeuge gut zum geplanten Baulager kommen, das auf dem Bolzplatz südlich des Krankenhaues eingerichtet wird. Radfahrer und Fußgänger können den Weg auch weiter benutzen. Die Büsche auf der Südseite werden nur zurückgeschnitten, nicht gekappt, „das war mir wichtig“, sagt der BZA-Vorsitzende Rainer Mühlberger.

Der Verkehr dominierte fast traditionsgemäß auch diese Sitzung: Auf einen Ortstermin mit der Stadtverwaltung läuft es Am Dachberg und in der Vorwaltnerstraße hinaus. „Ein Begegnungsverkehrs ist dort kaum mehr möglich“, erklärt Mühlberger. Autos würden gar nicht mehr aneinander vorbei kommen, weil alles zugeparkt sei. Das wolle man sich zur Stoßzeit demnächst mal ansehen.

Auch in der Johann-Michael-Sailer-Straße gibt es Klagen: Dort blockieren Wohnwagen die Stellflächen. Sie ragen auch in die Fahrbahn hinein. Hier will der BZA ansetzen.

Gebessert hat sich laut Mühlberger die Situation am Klinikum in der Sacher- und Deiglmayerstraße, wo viele Krankenhausbeschäftigte parkten, die sich die Gebühren im Parkhaus sparen wollten. In den betroffenen Straßen hatte die Stadt nach langer Diskussion im Ausschuss ein Parklimit von drei Stunden erlassen. „Jetzt gibt es den Antrag, das noch um drei, vier Stellplätze zu erweitern“, sagt Mühlberger.

Ein gewaltiger Akt wäre allerdings ein Vorhaben, mit dem sich ein Friedrichshofener an den BZA wandte: Fußwege sollten von den Radfahrern mitbenutzt und entsprechend beschildert werden. „Da müsste man aber den Bebauungsplan ändern, das wäre ein großer Aufwand“, sagt Mühlberger. Aus der Idee dürfte nichts werden.

Dafür sind andere Projekte sogar händeringend gesucht: Der BZA darf 71 000 Euro beim Bürgerhaushalt 2016 ausgeben. Ein Teil soll in Umbauten einfließen, mit denen der BZA den Stadtteil sicherer für Sehbehinderte und Rollstuhlfahrer machen will. Mit Menschen mit Behinderung war der Behindertenbeauftragte Thomas Buchhold unterwegs und hat deren Erfahrungen dem Ausschuss präsentiert.