Eichstätt
Bischof Hanke: "Das ist ganz und gar mein Stil"

Oberhirte des Bistums Eichstätt geht auf Vollversammlung des Diözesanrates auf die jüngst geäußerte Kritik ein

17.03.2019 | Stand 23.09.2023, 6:16 Uhr
  −Foto: Chloupek, Eva, Eichstaett

Eichstätt (DK) Nur indirekt und stark verklausuliert ging Bischof Gregor Maria Hanke im Rahmen der Vollversammlung des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Eichstätt auf die Kritik an seinem Führungsstil ein, die im Zuge der Berichterstattung zum Finanzskandal der Diözese in einem Beitrag unserer Zeitung ("System Hanke", DK vom 13. März) Thema war.

Es habe "in den letzten Tagen Fragen hinsichtlich der Dialogfähigkeit des Bischofs" gegeben, sagte Hanke am Samstag zum Ende seiner knapp einstündigen Rede, in der er zunächst umfassend von den neuesten Entwicklungen der Bischofskonferenz berichtet hatte.

Dass der Prüfbericht zum Finanzskandal auch "Gegenmeinungen evoziert", sei "ein ganz normaler Vorgang". Es gehöre "zur guten Gepflogenheit der Kommunikation, dass man die jeweilige Position argumentativ vertritt oder miteinander abgleicht". Dazu könne er nur einladen, denn "das ist ganz und gar mein Stil".

Als Beleg dafür führte er dann seine Tätigkeit als Vorsitzender des Verbands der Diözesen Deutschlands (VDD) an. Beim VDD stünde derzeit ein großes Reformpaket vor der Abstimmung. Nach Ostern sei das vermutlich über die Runden gebracht, "und ich kann mich dann hoffentlich wieder stärker in Eichstätt den diözesanen Belangen widmen".

Seine Ausführungen zu den verschiedenen Aufgabenfeldern im Detail ließen dabei das Resümee zu: Wenn man 27 Diözesen, 27 Generalvikare und 27 Finanzdirektoren zu einstimmigen Ergebnissen bringen könne, dann müsse man sehr wohl Dialogfähigkeit haben. Ihm liege sehr an Dialog und Partizipation, erklärte der Bischof. Das zeige sich auch im Bistum zum Beispiel an der Umgestaltung der Pfarreienfinanzierung, die allen Pfarreien im Bistum Vorteile gebracht habe. Das zeige sich am neuaufgestellten Aufsichtsrat des Gundekarwerks, dem nun auch der Vorsitzende des Diözesanrats angehört, und das werde sich auch an der "weiteren Ausdehnung" der Kita GmbH, die Pfarreien und Kirchenstiftungen entlasten soll, sowie am neuen Kooperationsbeirat für das Bischöfliche Ordinariat zeigen. Auch Frauen in Leitungspositionen würden gefördert, inzwischen sei die dritte Hauptabteilungsleiterin eingestellt. Der Bischof bedankte sich beim Diözesanrat für die stets gute Zusammenarbeit, dessen Vorsitzender, Christian Gärtner, stellte abschließend fest: "Von unserer Seite aus hat die Kommunikation immer gut funktioniert. "

Für eine Anfrage unserer Zeitung zu der Kritik stand Hanke nicht zur Verfügung: "Anonyme sind keine Gesprächspartner", sagte er. Unser Hinweis auf Informantenschutz verhallte dabei ungehört. Mit dem presserechtlich wirksamen Instrument können Journalisten ihre Quellen schützen, wenn diese durch glaubhafte Äußerungen von öffentlich relevanten Informationen gravierende persönliche Nachteile oder Repressalien zu befürchten hätten.

Eva Chloupek