Etting
Posse um den Eisweiher

Geld aus dem Ettinger Bürgerhaushalt wurde angeblich an der falschen Stelle investiert

29.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:14 Uhr

Endlich fertig: Dass die Kraibergstraße nun auch im letzten Teilstück vor der Einmündung in die St.-Michael-Straße (Bild) neu geteert worden ist, hat im BZA Etting und bei den Bürgern für Genugtuung gesorgt.

Etting (DK) Zwischen dem Bezirksausschuss Etting und der Stadtverwaltung klemmt's offenbar bei der Kommunikation. Jüngstes Beispiel: Mit Geld aus dem Bürgerhaushalt sollte der Zulauf zum ausgetrockneten Eisweiher ertüchtigt werden. Doch die so finanzierte Leitung wurde angeblich an falscher Stelle verlegt.

Die Geschichte um den wegen unterbrochener Zuläufe ausgetrockneten vormaligen Teich am nordöstlichen Ortsrand hatte bereits im Vorjahr für allerlei Dissonanzen im Ort gesorgt (DK berichtete wiederholt). Inzwischen trägt sie längst possenhafte Züge, auch wenn den Beteiligten wohl nicht sonderlich zum Lachen zumute ist.

BZA-Vize Manfred Müller (FW) ließ die Chronologie der Ereignisse, wie sie sich aus seiner Sicht dargestellt haben, bei der jüngsten Sitzung des Ortsteilgremiums am Mittwochabend im Sportheim nochmals Revue passieren. Dabei kam auch die in diesem Sommer offenbar misslungene "Bypassoperation" des Umweltamtes zur Sprache. Gut 2000 Euro hatte der BZA aus seinem Etat demnach für die Verlegung eines Rohres im Gelände nördlich des Weihers bereitgestellt. Doch die Leitung wurde laut Manfred Müller nicht dort verlegt, wo sie hingehört hätte. Als das Malheur jetzt bei einem Ortstermin der Stadtverwaltung besprochen werden sollte, war vom Bezirksausschuss angeblich niemand dazu eingeladen. BZA-Vorsitzender Jürgen Hammer (CSU) pocht jetzt auf einen neuen Termin.

Es ist nicht das erste Mal, dass es zwischen Ausschuss und städtischen Ämtern hakt. Vor Jahresfrist hatte - wie berichtet - das Gartenamt die neue Urnenwand auf dem Friedhof entgegen den Positionswünschen der Ortsteilpolitiker aufgestellt. Eine Umsetzung war wegen des Betonfundaments nicht mehr möglich gewesen.

Ansonsten ging es im Ausschuss am Mittwoch um einige Themen, bei denen die Ausschussmitglieder zwar schon weit im Vorfeld informiert wurden bzw. werden, bei denen sich das Mitspracherecht wegen der übergeordneten Bedeutung der Projekte aber in gewissen Grenzen hält.

Zum einen wurde der jüngste Stand beim in den vergangenen Wochen angepackten ersten Bauabschnitt des vierspurigen Ausbaus der Ostumgehung erörtert. Jeder, der regelmäßig am Audi-Werk vorbei nach Etting oder weiter in Richtung Autobahnanschluss Lenting fährt, kann die beinahe täglichen Veränderungen in diesem Eck gut verfolgen. Im BZA ging es vor allem um den Radweg, der von der Kipfenberger Straße nach Süden in die Stadt führt. Er wird neuerdings provisorisch westlich an der Baustelle vorbeigeführt.

Aus dem Zuhörerbereich wurden bei der BZA-Sitzung Bedenken laut, dass diese Strecke, zumal, wenn es jetzt in die Wintermonate hinein geht, arg abgelegen und dunkel ist. Doch eine Beleuchtung wird es hier nicht geben. Da müsse halt jeder auf sein Fahrradlicht vertrauen, bat Jürgen Hammer um Verständnis. Immerhin soll der bisherige Schotterweg aber noch asphaltiert werden. Wenn der Ausbauabschnitt beim Audi-Parkhaus - voraussichtlich Ende 2017 - fertig ist, wird der neue Radweg übrigens unter der Straße her auf die östliche Seite der Umgehungsstraße geführt.

Auch das geplante Neubaugebiet "Steinbuckl" kam zur Sprache - und damit auch jene Bedenken, die bereits bei der Präsentation von vier Entwürfen durch das Stadtplanungsamt in der vergangenen Woche unter Besuchern laut geworden waren (DK berichtete). Möglichst nicht mehr als 300 neue Wohneinheiten, war denn auch unter den Ausschussmitgliedern die Marschrichtung. Aus dem Kreis der Bürger kam die dringende Bitte, dass sich der BZA hier möglichst früh einbringen solle. Viele denken schon an die Folgeentwicklungen eines großen Neubaugebiets: Mehr Verkehr (vor allem auf der ohnehin stark belasteten Kipfenberger Straße) und wegen der vielen Kinder aus jungen Familien beizeiten womöglich auch eine neue, größere Grundschule? Mit diesen Fragen wird man sich in Etting künftig sicher noch öfter konfrontiert sehen.