Eitensheim
Fahrplan nach Bedarf

Eitensheimer Gemeinderat spricht sich für regionalen Gemeinschaftstarif aus

15.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:29 Uhr

Mit einer Fahrkarte alle öffentlichen Verkehrsmittel der Region 10 nutzen können - das will auch die Gemeinde Eitensheim im Landkreis Eichstätt. Diese ist von Ingolstadt aus unter anderem mit der Linie 85 in Richtung Hofstetten zu erreichen. - Foto: Eberl

Eitensheim (DK) Weil die Stellplatzfrage noch nicht geklärt werden konnte, hat der Eitensheimer Gemeinderat das Konzept für ein Gasthaus in einem Anwesen am Kirchplatz erst einmal abgelehnt. Das Gremium sprach sich außerdem für die Einführung des regionalen Gemeinschaftstarifs aus.

Angestrebt ist am Kirchplatz ein Gasthaus mit Eisdiele sowie sechs Wohneinheiten. Der Besitzer legte Michael Stampfer zufolge einen Plan mit vier Stellplätzen vor. "Die gemeindliche Stellplatzordnung fordert für die Wohnnutzung sieben Stellplätze", sagte der Bürgermeister (CSU). "Dazu kommen drei bis vier Stellplätze für die gastronomische beziehungsweise gewerbliche Nutzung." Sven John (SPD) schlug vor, dass die Gemeindeplätze vor dem alten Rathaus an den Besitzer vermietet werden könnten. Der Bürgermeister wies aber darauf hin, dass dies nicht realisierbar sei, da "man nicht weiß, wie es mit dem alten Rathaus weitergeht, insbesondere für die Stellplätze für die Wohnnutzung ist der Inhaber zuständig".

Weitere Gemeinderäte äußerten sich ähnlich. Christian Meyer (CSU) sah es als bedenklich an, dass der Besitzer - obwohl er die Stellplätze nicht nachweisen kann - nicht von der Maximalnutzung abgewichen sei, von der ihm abgeraten worden sei. "Ein Entgegenkommen muss es von beiden Seiten geben, nicht nur von der Gemeinde." Zudem seien die vier Stellplätze so nicht befahrbar, da sie sich teilweise gegenseitig behindern würden. Andreas Rabl (FW) sah es als unumgänglich an, die Stellplatzfrage für die Wohnnutzung regeln zu müssen. Die Stellplätze für die gewerbliche beziehungsweise gastronomische Nutzung seien diskutierbar. Die Gemeinderäte lehnten den Antrag folglich einvernehmlich ab - auch, weil sich das geplante Anwesen wegen der hohen Geschossflächenzahl nicht in die Umgebung einfüge.

Bürgermeister Stampfer klärte über den Stand bei der Auftragsvergabe für die Sanierung der Friedhofsmauer auf. Zehn Firmen seien ersucht worden, ein Angebot abzugeben. Zum festgesetzten Termin sei aber nur ein Angebot eingegangen, das die Schätzkosten um 55 Prozent überstieg. Folglich sei es möglich, die derzeitige Ausschreibung aufzuheben und die Leistungen erneut auszuschreiben. "Hierbei werden wir aber lediglich die Mauersanierungsarbeiten ausschreiben", teilte der Bürgermeister mit. Die Aushubarbeiten an der Mauer entlang könne die Firma Weng erledigen, da diese über die nötigen Gerätschaften verfüge und bereits im Inneren des Friedhofes tätig werde. Diesem Vorschlag stimmten alle Gemeinderäte zu.

Im Zuge der Baueinweisung zur Vorplatzgestaltung auf dem Friedhof hat sich laut Stampfer zudem herausgestellt, dass es sinnvoller ist, die Versorgungsleitungen für Wasser und Strom in den Weg zur Friedhofskapelle zu verlegen statt in den teilweise schmalen Grünstreifen neben der Mauer. So biete es sich an, den mangelhaften Weg zu erneuern. Dem stimmten die Gemeinderäte wiederum einstimmig zu und erweiterten somit den Auftrag an die Firma Weng um die Erneuerung des Wegs zur Kapelle mit Betonpflaster für 16 000 Euro.

Auch in Eitensheim war der regionale Gemeinschaftstarif Thema. Dieser hat Stampfer zufolge das Ziel, "dass die Fahrgäste in der Region 10, also der Landkreise Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen sowie der Stadt Ingolstadt mit einer Fahrkarte sämtliche öffentliche Verkehrsmittel nutzen können". Dies sei für die Eitensheimer vorteilhaft, da in der Gemeinde eine Bahnanbindung vorhanden sei. "Die Fahrpläne würden nach wie vor von der Gemeinde bedarfsorientiert gestaltet werden", erklärte der Bürgermeister. Die Gemeinderäte befürworteten die Einführung des regionalen Gemeinschaftstarifes. Manfred Diepold (CSU) merkte an, dass es sinnvoll sei, diese Fahrkarten, die bisher nur bei der Gemeinde zu erhalten sind, auch an den Automaten der Deutschen Bahn erwerben zu können.