Eichstätt
"Zu viel Plastik"

Ausstellung zum Thema Kunststoffflut

24.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:25 Uhr

Eichstätt (ver) 68 Plastiktüten liegen auf dem Boden im ersten Stock des Eichstätter Landratsamts. So viele Tüten verbraucht ein deutscher Bürger pro Jahr.

Multipliziert mit 80 Millionen Einwohnern kommt Ute Berndt vom Verbraucherservice Bayern zu dem Ergebnis: „Das ist zu viel!“

Der Verbraucherverband zeigt in seiner Ausstellung in der ehemaligen Residenz, welche massiven Umweltprobleme durch die Plastikproduktion entstehen, wie Verbraucher den Plastikmüll reduzieren können und welche Gefahr von Mikroplastik ausgeht. „288 Millionen Tonnen Plastik werden pro Jahr weltweit produziert. Zehn Prozent davon gelangen in die Meere“, erläuterte Berndt. Dort wird das Plastik durch Abrieb porös und zerfällt in immer kleinere Teilchen – in sogenanntes Mikroplastik. „Als Mikroplastik werden Teilchen bezeichnet, die kleiner als fünf Millimeter sind“, erklärte die stellvertretende Landrätin Tanja Schorer-Dremel bei der Ausstellungseröffnung. Dies kann auch in bestimmten Kosmetika und Körperpflegemitteln enthalten sein. „Das Problem dabei ist, dass es in Kläranlagen nicht herausgefiltert werden kann und so über die Gewässer in die Nahrungskette gelangt“, sagte Berndt.

Der Ausstellung liegt eine Unterschriftenliste gegen den Einsatz von Mikroplastik bei. Bei der noch bis Ende Juli laufenden Aktion sind bereits 40 000 Unterschriften zusammengekommen. Die Liste wird dem bayerischen Staatsminister für Umwelt und Gesundheit, Marcel Huber, übergeben.

Die Ausstellung mit dem Titel „Plastik bewusst einsetzen“ ist noch bis Freitag, 1. August, im ersten Stock des Landratsamts zu sehen.