Eichstätt
Weniger Gewerbesteuer

Durchschnittlicher Hebesatz im Landkreis unter dem bayerischen Wert Spitzenreiter Kösching und Mörnsheim

17.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:38 Uhr

Eichstätt (DK) Die Gemeinden im Landkreis Eichstätt verzeichneten 2016 einen leichten Rückgang der Gewerbesteuereinnahmen. Insgesamt kassierten sie knapp 50 Millionen Euro.

Das ergab eine Auswertung der Statistiken durch die Industrie- und Handelskammer (IHK). Die Einnahmen stellen laut Mitteilung ein Minus von 0,5 Prozent gegenüber 2015 dar.

Die Gewerbesteuer stand demnach 2016 für 36,2 Prozent der kommunalen Steuereinnahmen. 2015 waren es noch 37,3 Prozent. Zwar sei der Gewerbesteuerhebesatz in allen Gemeinden stabil geblieben. Emmeran Hollweck, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Eichstätt, mahnte dennoch mit Blick auf die Zukunft zu Augenmaß: "Generell wächst die steuerliche Belastung der Betriebe", sagte Hollweck. Den Statistiken zufolge erhöhten 52 der 500 gewerbesteuerberechtigten Gemeinden in Oberbayern ihre Gewerbesteuerhebesätze. Senkungen gab es in nur zwei Fällen.

Mit 333 Prozent entspricht der durchschnittliche Hebesatz im Landkreis dem Wert für Oberbayern. Er liegt damit leicht unter dem bayerischen von 338 Prozent und deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt (2015: 397 Prozent). Hollweck fordert: "Diesen Standortvorteil dürfen wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Bei den Gewerbesteuern ist Augenmaß das Gebot der Stunde - ein niedriger Hebesatz lässt den Betrieben mehr Luft zum Atmen und Investieren." Hollweck kritisiert weiterhin, dass durch Hinzurechnungen bei der Gewerbesteuer nicht nur Gewinne besteuert würden, sondern auch Kosten wie Zinsen, Mieten oder Leasingraten und damit die Substanz der Betriebe.

Spitzenreiter beim Gewerbesteuerhebesatz waren 2016 im Landkreis die Gemeinden Kösching und Mörnsheim mit jeweils 380 Prozent. Den niedrigsten Hebesatz riefen die Gemeinden Altmannstein, Kinding, Kipfenberg, Pollenfeld, Schernfeld und Walting mit jeweils 300 Prozent auf.