Eichstätt
Nachhaltiger Urlaub

Die 26. Eichstätter Tourismusgespräche drehten sich um das Thema Energie in der Region

20.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:16 Uhr

Eichstätt (DK) Energie und Tourismus – unter diesem Motto haben die 26. Eichstätter Tourismusgespräche stattgefunden. Im Landratsamt setzten sich die Teilnehmer mit Nachhaltigkeit, E-Mobilität und deren Entwicklungsmöglichkeiten in der Region auseinander.

Fällt die Postkartenidylle der Energiepolitik zum Opfer? Trockenrasen, Wachholderheiden, Felslandschaften, geschlossene Waldflächen – müssen die Besonderheiten des Naturparks Altmühltal einem Windkraftspargel-Kohlestromtrassen-Land weichen? Diese Fragen formulierte Eichstätts Oberbürgermeister Andreas Steppberger zu Beginn der Tagung, erklärte seine Zweifel darüber, ob die Gäste bereit für ein solches neues Postkartenmotiv seien und schob hinterher: „Wenn die kommunale nachhaltige Energieversorgung gelingen würde, kann die Region das als touristischen Werbefaktor nutzen.“

Die Energiewende ist wichtig: Darin waren sich die Referenten einig. Und sich durch Nachhaltigkeit profilieren – das wolle nicht nur die Politik, sondern sei auch Unternehmern wichtig, wie Steppberger weiter ausführte. „Dazu zählen auch die Hoteliers und Gastronomen, dazu zählt die ganze Tourismusbranche“, sagte er. Dass das schon ganz gut klappt, habe die Destination Eichstätt bereits bewiesen – Stichwort Stromtreterregion.

Zu den neuen Formen der Mobilität zählte Harald Pechlaner die Stromtreter. Der Inhaber des Lehrstuhls Tourismus an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt benannte drei Faktoren, die für den Verbund von Energie und Tourismus neben der Mobilität maßgeblich seien: Infrastruktur, Architektur und Gebäudetechnik. Energie sei eben nicht nur ein Aspekt, sondern facettenreich. Und: „Am Ende entscheiden die Bedürfnisse der Zielgruppen, was sinnvoll ist und was nicht.“

Das steigende Bewusstsein für Nachhaltigkeit und die Akzeptanz ökologischer Innovationen spiele dem nachhaltigen Tourismus in die Hände, war sich Pechlaner sicher. Energie: ein Thema mit vielen Schnittstellen mit Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft. Eine Angelegenheit, die auch Investitionen erfordert, wie Pechlaner nicht verschwieg. „Darum geht es erst einmal darum, die Breite zu erfassen“, sagte er. „Erst dann kommt die Diskussion, welches Konzept zu der jeweiligen Region passt und in welche Richtung wir Signale setzen wollen.“ Anregungen gab es an diesem Tag genug. Von Energie- und Klimatourismus bis zu Hotels aus Holz war alles dabei.