Eichstätt (pde
Bistumshaushalt steigt auf 151 Millionen Euro

Diözese profitiert von konjunkturbedingten Steuermehreinnahmen Personalkosten großer Brocken

21.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:17 Uhr

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Eichstätt (pde/smo) 151,3 Millionen Euro umfasst der Haushalt des Bistums Eichstätt in diesem Jahr. Die Diözese profitiert dabei von einem konjunkturbedingten hohen Steueraufkommen, teilte das Ordinariat gestern mit. Den Haushaltsplan hat der Diözesansteuerausschuss jetzt verabschiedet.

Der Haushalt, der ausgeglichen mit einem leichten Überschuss vorliegt, steigt gegenüber dem Vorjahr um rund elf Millionen Euro. 2014 lag das Volumen bei 142,8 Millionen Euro. Allerdings könne man die beiden Haushalte nicht ganz vergleichen, sagt der stellvertretende Finanzdirektor Stefan Weiland auf Anfrage. So habe man einen Sollstellenplan in den Etat eingerechnet und nicht mehr die wirklichen Stellen. Zudem sind die Zuschüsse an die Kirchenstiftungen etwa für Bauprojekte anders verbucht, sodass sich "künstlich erhöhte" Aufwendungen ergäben.

Für das laufende Kalenderjahr veranschlagt die Finanzkammer 102,5 Millionen Euro Einnahmen aus der Kirchensteuer. Das sind rund 1,5 Millionen mehr als im Jahr 2015. Laut Weiland rechnet das Bistum ab 2020 mit einem langsamen Rückgang der Kirchensteuer - vorausgesetzt, die Konjunktur läuft weiter wie bisher. Den von Finanzdirektor Willibald Harrer ausgerufenen Konsolidierungskurs wolle man fortsetzen: "Wir passen unsere Ausgaben an, wenn wir mit sinkenden Kirchensteuern rechnen können." Ein Schwerpunkt der Ausgaben sind erneut die Personalkosten; für Priester und pastorale Dienste, Schulen und Ordinariat sind 78,9 Millionen vorgesehen. Als Zuschüsse an die Kirchenstiftungen sind 20,7 Millionen eingeplant. Diese werden verwendet für Gottesdienstbedarf oder Bau- und Renovierungsmaßnahmen. Weitere Aufwendungen in der Zentralverwaltung sowie für Finanzen, Bau und technischen Dienst des Bischöflichen Ordinariates kommen ebenfalls den Pfarreien zugute: beispielsweise für Aufgaben der Verwaltung und Organisation der Kindertagesstätten, für Beratung und Abrechnung der Kirchenstiftungen sowie für Bauplanung und -beratung.

Für spezielle Aufgaben in der Seelsorge sind 9,5 Millionen kalkuliert. Dazu zählen Jugendseelsorge und Familienpastoral ebenso wie Krisen- und Interventionspastoral, Erwachsenenbildung und die Förderung der kirchlichen Verbände. Die Aufgaben der Caritas sind im Haushalt mit 12,2 Millionen angesetzt. Überdiözesane Aufgaben schlagen mit 7,4 Millionen zu Buche. Neben der Kirchensteuer fließen unter anderem staatliche Zuschüsse für Schulen (18,7 Millionen Euro) sowie Erträge aus diözesanen Einrichtungen wie den Tagungshäusern und dem Rechenzentrum in den Haushalt (19,7 Millionen). Der Investitionshaushalt umfasst 9,3 Millionen. Schwerpunkt sind Ausgaben für die Dreifachturnhalle und die Außenanlagen des Realschulzentrums Rebdorf mit 4,2 Millionen Euro.

Stefan Weiland verweist darauf, dass rund 75 Prozent der Ausgaben des Haushalts des Bistums Eichstätt in Seelsorge und Bildung, Caritas und Gemeindeleben fließen: "Unser reiner Verwaltungsaufwand liegt bei etwa sieben bis acht Prozent."