Oberhaunstadt
Doppeltes Jubiläum

Nordbräu feiert 325 Jahre Braukunst und 25 Jahre Jesuitenquelle

22.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:31 Uhr
Eineinhalb Schläge, dann war der Anstich durch OB Christian Lösel erfolgt. Brauereichefin Eva Wittmann-Ott (daneben) und die Bayerische Bierkönigin Lena Hochstraßer beobachteten ihn dabei. −Foto: Brandl

Oberhaunstadt (mbl) Gleich zwei Jubiläen konnte die Privatbrauerei Nordbräu in Oberhaunstadt im Rahmen ihres Brauereifestes am Wochenende feiern. Zum einen blickt das Familienunternehmen heuer auf 325 Jahre seines Bestehens zurück, zum anderen existiert die Hausmarke Jesuitenquelle seit einem Vierteljahrhundert.

Nachdem am Samstagabend die Brauerei-Party auf dem Betriebsgelände zahlreiche Besucher bei bester Stimmung anlockte, gehörte der Sonntag mehr den Familien. Unter anderem erfolgte der Anstich des ersten Fasses Jubiläumsbier in der Festhalle durch Oberbürgermeister Christian Lösel, der dafür geschmeidige eineinhalb Schläge benötigte. "Einen ganzen und einen halben zur Sicherheit", wie Moderator Robert Wegele es formulierte. Ein Doppeljubiläum feiert man nicht alle Tage. Entsprechend umfangreich war die Liste derer, die Unternehmenschefin Eva Wittmann-Ott mit Grußworten gratulierten. Den Anfang machte OB Lösel, der unter anderem auf die Historie des Bierbrauens in Haunstadt einging, die 1569 mit dem ersten "Bräuhaus" begann, sich über die Jesuiten, die hier ab 1693 Bier brauten, fortsetzte und schließlich im Jahr 1822, als Simon Wittmann, der Ur-Ur-Ur-Großvater von Witmann-Ott, das Brauereigut pachtete, einen weiteren Meilenstein erlebte. Lösel attestierte der Brauerei, sie bereichere die Ingolstädter Tradition und Kultur und besitze eine solide Geschäftsbasis. Zudem sei sie eine der ältesten Familienbrauereien und wohl das älteste Ingolstädter Unternehmen überhaupt und damit ein Aushängeschild für die Stadt. Lösel verwies auch darauf, dass die Schanz am heutigen Montag, dem Georgitag, das 502. Bestehen des Reinheitsgebots feiern könne. Am kommenden Wochenende folgt dazu das Fest des Reinen Biers.
Lothar Ebbertz vom Bayerischen Brauerbund hob die regionale Bedeutung des Biers aus Privatbrauereien wie Nordbräu hervor, die derzeit wieder einen Aufschwung erfahre. "Wir sind stolz auf Bier aus der eigenen Heimat", sagte er. Auch die amtierende Bayerische Bierkönigin Lena Hochstraßer war nach Oberhaunstadt gekommen, um zu gratulieren. Sie sei gestern noch in St. Petersburg gewesen und freue sich jetzt über das herrliche bayerische Wetter, sagte sie. "In Russland schwammen noch die Eisplatten im Fluss", wusste sie zu berichten. Die Firmenchefin selbst betonte in ihrer Begrüßung, dass Nordbräu heute eine der modernsten Privatbrauereien in Bayern sei, die mittlerweile in der sechsten Generation geführt werde und bis nach Italien, Österreich und Griechenland liefere. Die Einführung der Marke Jesuitenquelle sei eine "absolute Erfolgsstory" gewesen, von allem in Zeiten rückläufigen Bierabsatzes, so Wittmann-Ott.

Sehr gut besucht waren auch die Betriebsführungen durch die Brauerei, die von den Braumeistern abgehalten wurden. Hier gab es nicht nur vieles über die Geschichten von Nordbräu zu erfahren, sondern auch über das Brauverfahren.