Ingolstadt (knf) Gepflegtes Auftreten wird in der Geschäftswelt immer wichtiger. Außerdem verleiht es Selbstbewusstsein. Alfred F. Schmidt, Experte in allen Fragen des guten Stils, weiß, wo der Trend hingeht. Dies zeigte er vor kurzem Mitgliedern und Freunden des Marketing-Clubs.
Langer oder kurzer Rock? Tiefer Ausschnitt oder lieber hochgeschlossen? Dünne oder dicke Krawatte? Langes oder kurzes Hemd unter das Sakko? Für jeden Anlass gibt es die richtige Kleiderregel. Aber, Hand aufs Herz, wer kennt die alle schon so ganz genau? Alfred F. Schmidt kennt sie alle.
Der Benimmtrainer gibt seit sieben Jahren Kurse für Bekleidungsknigge. In diesen Tagen war er auf Einladung des Marketing-Clubs zu Gast im Modehaus Xaver Mayr und demonstrierte anhand von vier Models richtige aber auch falsche Kleidungswahl für den Abend und das Berufsleben.
Wie bei einer Modenschau saßen die etwa 50 Interessierten in drei Reihen entlang eines Ganges im dritten Stock des Modehauses. "Und da kommt auch schon unser erstes Paar", moderierte Schmidt. Sie trugt ein kurzes Schwarzes, während er im schwarzen Anzug den Catwalk entlang schritt. "Da geht’s schon gleich los", fing Schmidt an, wobei er heftig gestikulierte, "für den Abend ist das Kleid genau richtig, aber wie sieht’s mit dem Ausschnitt aus" Dafür gibt es eine ganz einfache Regel: Je später es wird, desto mehr Haut darf die Dame zeigen. "Aber Achtung! Entweder ist der Rücken oder das Dekolleté frei. Niemals beides", erklärte der Benimmtrainer.
Mit seiner lustigen Art, seiner Gestik und Mimik begeisterte Schmidt das Publikum und sorgte für mehrere Lacher. "Das Thema ist sowieso schon so trocken, da mache ich gerne meine Späße", sagte Schmidt. Eine ernste Art würde auch nicht zu ihm passen. Von Natur aus sei er ein lustiger Kerl. "Ich spiele auch Theater. Diese Veranstaltungen sind für mich wie Kabarett", meinte der Münchner.
Eben wegen seiner fröhlichen und offenen Art hat sich der Marketing-Club für ihn als Referenten entschieden. "Alfred F. Schmidt weiß, wie er sein Publikum begeistern kann. Er schmückt seine Vorträge auch immer aus. So wird es nie langweilig", fand Markus Spiess, Präsident des Clubs.
Langweilig wurde es den Teilnehmern des Kniggeabends wirklich nicht. Der Benimmtrainer ließ es sich nicht nehmen, an den Models herumzuzupfen, Hosen anzuheben, Sakkos aus- und anzuziehen und auf alle möglichen Fehler hinzuweißen. "Die haben wir natürlich extra eingebaut", erklärt Schmidt, "so sieht man gleich, wie man sich als Geschäftsmann kleiden sollte. Oder was man lieber sein lässt."
