Ingolstadt
Ei der Daus

Marktkaufleute geben sich zufrieden - obwohl das Wetter fürs Geschäft diesmal fast zu schön war

22.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:44 Uhr
Der Ostermarkt auf dem Rathausplatz ging gestern zu Ende. Statt des Osterbrunnens wird bald wieder das Wasserspiel plätschern. −Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) "Wir sind zufrieden", sagt Dora Hörmanndinger. So gut wie im vergangenen Jahr fällt die Ostermarkt-Bilanz der Sprecherin der Marktkaufleute heuer allerdings nicht aus. Vor allem am Osterwochenende sei das Wetter aus Sicht der am Ostermarkt beteiligten Geschäftsleute schon wieder zu gut gewesen. Angesichts der hervorragenden Wetterprognose nutzten viele Menschen das Osterwochenende lieber für einen Ausflug. Besser wie auf dem Paradeplatz laufe das Geschäft auf dem Rathausplatz aber allemal.

Ganz klar: "Der Osterbrunnen auf dem Paradeplatz war definitiv schöner." Daran lässt Dora Hörmanndinger keinen Zweifel. Doch auch der Ersatz auf dem Rathausplatz kann sich sehen lassen. 400 Stunden haben insgesamt 16 Damen der Frauen Union damit verbracht, die Brunnenattrappe in einen Osterbrunnen zu verwandeln. 9300 handbemalene echte Eier und viel Fingerspitzengefühl waren dazu nötig.

Auch der während des Ostermarkts angebotene Verkauf übriger, von CSU-Stadträtin Brigitte Fuchs und ihrem Eiermalteam gefertigter blau-weißer Ostereier, florierte: Etwa 200 Eier wurden im "Süßen Paradies" Hörmanndingers für 3,50 Euro pro Stück verkauft. Sie dürften an den Ostertagen das eine oder andere heimische Wohnzimmer geziert haben. Gestern ging der Ingolstädter Ostermarkt nach mehr als zwei Wochen zu Ende.

Unter der Woche war der Besuch eher mau, an den Wochenenden war deutlich mehr los, bestätigte Hörmanndinger den Eindruck vieler Ingolstädter. Ist der Ostermarkt einfach zu lang? "Für nur eine Woche lohnt es sich nicht, den Osterbrunnen aufzubauen", weiß Hörmanndinger aus der Erfahrung des Osterbrunnen-Teams. Ein wenig lang sei das Fest in Ingolstadt aber schon.

Weil der Rathausplatz sehr viel kleiner ist als der Paradeplatz, halte sich die Zahl der Marktbuden in Grenzen. Neben einem Biergarten, dem "Süßen Paradies" Hörmanndingers, einem Essens- und einem Getränkestand, einem Kinderkarussell und dem Käsestand aus Vorarlberg hat nicht mehr viel Platz. Am ersten Wochenende wurden an einem kleinen Stand zudem Ostergestecke verkauft, am zweiten Honig. Hörmanndinger fehlt noch etwas Kunsthandwerk. "Zu mir kommen vor allem Stammkunden", sagt Martin Moser, der Käse und andere Spezialitäten aus Vorarlberg verkauft. Seine Bilanz: "Ich bin zufrieden."

Der mit Ingolstadt-Motiven von Elfriede Regensburger bemalte Zaun grenzt den Ostermarkt von der Straße ab. Das gefällt nicht jedem, diene aber auch der Sicherheit. Die zwischen Zaun und Markt abgestellten Geräte und Wagen - unter anderem für die Kühlung - seien eine Art Puffer zwischen Straße und Markt. Wäre der Ostermarkt zur Straße hin offen, müssten wie beim Christkindlmarkt zum Schutz vor Anschlägen Betonblöcke aufgestellt werden.

Ruth Stückle