Ingolstadt
Der Donauwurm bekommt ein Ende

Besonders bei Familien sehr beliebte Attraktion im Baggersee soll bis nächsten Sommer erweitert werden

23.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:45 Uhr
  −Foto: Entwurf: studioB Landschaftsarchitektur

Ingolstadt (DK) Preisgekrönt ist er schon. Beliebt sowieso. Nun erhält der Donauwurm, wie die Wasserspiellandschaft am und im Baggersee liebevoll genannt wird, zum bestehenden Kopf noch ein Ende dazu. Und das soll nun deutlich größer und spektakulärer werden als es schon einmal angekündigte Pläne vorsahen.

So richtig kann sich OB Christian Lösel nicht entscheiden, wie die Lage am Seeufer nun wirklich zu den Hochzeiten ist. Ob sich die Familien in Sichtweite des Seehauses nun "stapeln", wie er schon einmal sagte, oder ob sie sich "regelrecht zertreten", wie er gestern sagte. Klar ist aber auf alle Fälle: Wenn das Wetter schön ist, dann ist die Hölle los am Donauwurm, der sicherlich im Naherholungsgebiet zu einer der ganz großen Bereicherungen zählt.

Damit die Attraktivität noch mehr gesteigert wird, prüft die Stadt nun, wie es mit einer Erweiterung aussieht. So zumindest ist der offizielle Tenor, wobei keine Frage bestehen dürfte, dass der Ausbau des Wurms kommen wird. Wie Lösel gestern mit Gartenamtsleiter Ulrich Linder - einem ebenso großen Donauwurm-Fan wie der OB - vorstellte, sind die Ausbaupläne sehr konkret. Der vorliegende Entwurf ist zudem sehr sportlich. So wird der Wurmfortsatz beziehungsweise das Wurmende von einem etwa drei Meter hohen Plateau abgeschlossen, das den Arbeitstitel "Poserpodest" trägt. Dort oben können sich alle Mutigen für Sprünge in den Baggersee weithin präsentieren. Vom Strand trennt wieder ein Netz (Lösel: "Pampersschranke") die Kleinkinder vom Zugang zu diesem wilderen Teil des Wurms am tieferen Wasser. Denn dort ist auch eine schiefe Ebene als eine Art Rutsche mit Spritzgeräten vorgesehen. Bojen markieren und trennen den sicheren Flachwasserbereich, der auch erweitert werden soll. Für die Springer und Rutscher soll natürlich der Untergrund im Wasser eine entsprechende Tiefe haben, die teils auch erst hergestellt werden muss. Auch an die Eltern wird gedacht, die bisher auf der Liegewiese picknicken, auf den Holzliegen lesen oder sich am Sandstrand zusammen mit den Kindern tummeln konnten. Der Bereich der Liegewiese wird ebenfalls "um einiges" (Lösel) erweitert.

"Der Donauwurm war immer zweistufig vorgesehen", erinnerte Lösel, der mit Linder vor rund eineinhalb Jahren schon einmal Ausbaupläne vorgestellt hatte - damals deutlich kleinere. Zwei Holzstege und Kletternetze sollten damals den Wurm abschließen, was rund 60 000 Euro ausgemacht hätte. Die neue Variante mit Rutsche und Sprungplattform dürfte nun wieder im sechsstelligen Bereich liegen, wobei die bestehende und 2015 eröffnete Anlage bisher rund 400 000 Euro gekostete hat. Geld, das aber zweifellos gut angelegt ist, wie nicht nur die Förderer des Projekts wissen.

Ein kleiner Grundstock von 3000 Euro ist übrigens bereits im Stadtsäckel vorhanden. Die Summe ist das Preisgeld, das der Donauwurm quasi selbst eingespielt hat, als er im Herbst 2017 im Rahmen der der Internationalen Fachmesse für Freiraum, Sport- und Bäderanlagen
in Köln zu einem der Preisträger des Deutschen Spielraum-Preises wurde.

Die Idee zu dem Wasserspielplatz kam seinerzeit als Ergebnis einer Umfrage der Stadt unter den Bürgern zur Aufwertung der Naherholungsgebiete. Entsprechend hervorragend wird er angenommen.

Christian Rehberger