Audi verschiebt Bau des Technologieparks

04.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:13 Uhr
Als offenes Gelände hatte Audi seinen Innovationscampus im Südosten geplant. Der Entwurf sah eine dichte Bebauung in der Nähe des FCI-Sportparks (rechts unten) vor. −Foto: Grafik: IN-Campus GmbH

Ingolstadt (DK) Eines der größten Investitionsprojekte der Audi AG am Standort Ingolstadt wird auf unbestimmte Zeit verschoben. Damit ist die Zukunft des geplanten Technologieparks IN-Campus auf dem Gelände der früheren Raffinerie Bayernoil ungewiss. Dies war am Dienstag aus Unternehmenskreisen zu erfahren.

Die Vorstandsentscheidung dürfte am Mittwoch auch bei der Belegschaft in der Audi-Betriebsversammlung viel Gesprächsstoff liefern. Während auf dem Industrieareal östlich der Autobahn bereits die Abbruch- und Sanierungsarbeiten in vollem Gange sind, werden die Neubaupläne jetzt offenbar im Gefolge der VW-Abgas-Affäre auf den Prüfstand gestellt.

Noch im Frühjahr hatten die Stadt und die Audi AG ihre Pläne für IN-Campus voller Zuversicht der Öffentlichkeit präsentiert. Wie mehrfach berichtet, wurde für die Entwicklung des 75 Hektar großen Geländes eine gemeinsame IN-Campus GmbH gegründet. Im April segnete der Stadtrat die Verträge ab, darunter auch eine Vereinbarung, in der Audi die Altlastensanierung finanziert. „Es ist ein Vorgang ohne Beispiel“, sagte der städtische Umweltreferent Rupert Ebner, als das Sanierungskonzept vorgestellt wurde. Christof Messner, der Geschäftsführer von IN-Campus, kündigte an: „Wir versuchen, so viel Material wie möglich vor Ort zu reinigen und wiederzuverwenden.“

Laut Bebauungsplan soll auf dem Campus eine 1,2 Kilometer lange Nord-Süd-Magistrale entstehen. Das höchste Gebäude soll mit 75 Metern den Technologiepark überragen. Baubeginn sollte ursprünglich bereits 2017 sein.
 
Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Lösel wurde am Dienstag von dem Autobauer über die Verschiebung informiert. „Ich verstehe, dass Audi momentan seine Projekte in eine gewisse Reihung bringt“, sagte der CSU-Politiker unserer Zeitung. IN-Campus sei zwar „sehr wichtig“, nicht aber, „dass umgehend mit dem Bau begonnen wird“.