San Benedetto del Tronto
Von wegen Urlaub

Aushilfe des DK arbeitet als Rezeptionist in einer Ferienanlage in Italien

04.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:33 Uhr
DK-Redakteur Karlheinz Heimisch beim Ferienjob in seinem Urlaubsdomizil in San Benedetto del Tronto. −Foto: Heimisch, Karl-Heinz, Ingolstadt

San Benedetto del Tronto / Ingolstadt (DK) Sole, mare und dolce far niente: Für viele Deutsche ist Italien das Urlaubsziel Nummer eins. Auch DK-Lokalredakteur Karlheinz Heimisch ist verliebt in bella Italia. Er legte sich während seines Urlaubs nicht nur auf die faule Haut.

Die Aushilfe an der Rezeption der Ferienanlage Mediterraneo in San Benedetto del Tronto hat Glück: Statt sengender Hitze wie in den vergangenen drei Monaten in Mittelitalien legt die Sonne an diesem Samstagvormittag eine Pause ein. Trotzdem ist es unerträglich schwül. Schon bald klebt das T-Shirt am Körper. Eine Stunde lang muss der Ferienjobber aus Ingolstadt den Pool der Appartementanlage sauber machen. Rezeptionistin Hana zeigt, wie man die beiden Becken fachmännisch reinigt, und zwar mit einer Bürste an einer fünf Meter langen Stange. Dann muss der Urlauber mit einem speziellen Wassersauger allen möglichen Schmutz entfernen. Dabei zeigt sich: Die Palmen, die den ganzen Pool und ganz San Benedetto del Tronto schmücken, sind nicht nur schön anzusehen, sondern können auch stechen. Nun heißt es für die Aushilfe, die Wasserqualität des Pools zu prüfen. Dabei werden der ph- und Chlor-Wert kontrolliert. ,,Wenn viele Urlauber im Pool baden und es warm ist, muss man viel chloren“, sagt Hana, die aus Tschechien stammt, in bestem Deutsch. Jetzt muss der Ferienjobber aus Bayern Mundschutz und Handschuhe anziehen und das Chlor im Becken verteilen.

Nach einer Stunde schweißtreibender Arbeit am Pool, wozu auch das Aufspannen der riesigen Sonnenschirme gehört, geht es nach drinnen, an die Rezeption. Hier ist besonders am Samstag, dem An- und Abreisetag, viel los. Zu den Aufgaben eines Rezeptionisten gehört es auch, die Gäste zu bewirten und Kaffee zu machen. Aber Vorsicht! Wenn ein Italiener einen Kaffee (un cafe) bestellt, dann ist das in Deutschland ein so genannter Espresso. Cappuccino bleibt aber Cappuccino. Damit dieser gut wird, ist viel Erfahrung nötig. Und daran mangelt es dem Ferienjobber. ,,Der Cappuccino schaut aber nicht gut aus. Da musst du aber noch viel üben“, meint Danilo Clementoni, der Chef der Residence Mediterraneo. Der 40-Jährige schaut darauf, dass alles läuft, in der Ferienanlage unweit des Strandes.

Die Rezeption ist auch eine große Informationsbörse. Dutzende Fragen von Gästen sind zu beantworten: Wo ist der nächste Supermarkt? Wie wird das Wetter hier? Dabei droht ein großes Missverständnis: Wenn ein Italiener caldo sagt, meint er nicht kalt, sondern warm. Nach zwei Stunden Arbeit ist das Abenteuer als Rezeptionist für den Lokalredakteur zu Ende – und er kann sich wieder an den Strand legen.