Bettbrunn
Von Karfreitagsratschen und Pumpermetten

29.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:02 Uhr

Bettbrunn (jk) Am Karfreitagabend wurde zum 17. Mal vor dem Heiligen Grab in der Wallfahrtskirche St. Salvator in Bettbrunn eine Grabmusik aufgeführt.

Es musizierten der Ingolstädter Bläserkreis unter Leitung von Gerhard Krycha. Durch den starken Regen blieben heuer viele Plätze im Gotteshaus leer. Ein Grußwort richtete Pfarrer Johann Kauschinger an die rund 130 Zuhörer.

Die Grabmusik eröffneten die Blechbläser mit der Karfreitagsweise "Ach o Seel, was hast du im Sinn, wo führst du deinen Jesu hin" Sie stammt aus Kärnten und ist dem Sörger Passionsspiel entnommen. Sprecher Rainer Utzt erzählte in kurzen Wortbeiträgen zwischen den Passionsweisen von Karfreitagsratschen und Pumpermetten. Bei letzterer wird in der Karwoche in der Kirche gegen Ende der Mette mit einer hölzernen Ratsche gepumpert. Das Karfreitagsratschen gehört zur katholischen Tradition. Vom Glockensterben am Gründonnerstag bis zur Glockenauferstehung und zur Karsamstagsgloria führt in Bayern die Ratsche das Zepter. Sie kündigt den Morgen, Mittag und Abend an, zudem die Gebetsstunden. Meist durchlaufen die Ministranten den Ort und lärmen mit der Handratsche.

Viel Beifall war der Lohn für die eindrucksvolle Passionsmusik in St. Salvator. Am Schluss gingen zahlreiche Gläubige an das Heilige Grab in der Wallfahrtskirche, um dort ein kurzes Gebet zu sprechen und die Nachbildung des Grabes Jesu zu bestaunen.