Baar-Ebenhausen
Wieder etwas Platz für Gewerbe

Baar-Ebenhausen will im Januar auch eine große Seniorenbefragung starten

21.12.2011 | Stand 03.12.2020, 2:01 Uhr

60 000 Quadratmeter Gewerbefläche werden in Ebenhausen-Werk östlich der Paarinsel entstehen. Der südliche Teil der Insel wird im Flächennutzungsplan künftig als „grüne Lunge“ ausgewiesen.

Baar-Ebenhausen (DK) Die Paartalgemeinde Baar-Ebenhausen will sich mit einem neuen Gewerbegebiet am Äußeren Ring Entwicklungschancen bewahren. Der Gemeinderat hat hierfür jetzt einen neuen Aufstellungsbeschluss gefasst. Parallel muss auch der Flächennutzungsplan geändert werden.

Die Gemeinde verfügt durch ihre Lage zwischen Bahnstrecke und Paar bei der Ausweisung neuer Gewerbeflächen nicht gerade über üppige Auswahlmöglichkeiten. Was jetzt überplant wird, ist ein sechs Hektar großes Areal östlich der Paarinsel in Ebenhausen-Werk.

Bereits Anfang des Jahres hatte es dazu einen ersten Beschluss gegeben, der aber noch auf Erweiterungsmöglichkeiten für die Firma Schirm auf der Paarinsel abgestellt war. Eine solche Betriebsausweitung ist jedoch inzwischen vom Tisch, so dass der südliche Inselbereich im Flächennutzungsplan nun als naturbelassenes Gebiet (so genannte FFH-Fläche) ausgewiesen werden kann. Mit Blick auf die hier im Boden vermuteten Altlasten wäre eine bauliche Verwertung dieser Fläche ohnehin problematisch.

Östlich der Paar sieht das laut Bürgermeister Ludwig Wayand (CSU) anders aus: Bodenuntersuchungen, so konnte er jetzt im Gemeinderat berichten, hätten hier keine Hinweise auf schwere Verunreinigungen erbracht. Was gefunden worden sei, könne wohl leicht durch Abtragung der obersten Erdschicht beseitigt werden (die Böden in Ebenhausen-Werk sind durch die frühere Munitionsfabrik unterschiedlich stark belastet). Die Gemeinderäte fassten nunmehr einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan, der nur die östliche Fläche umfasst.

Auch im kommenden Jahr will die Gemeinde ihren Blick verstärkt auf die Abrundung ihrer bebauten Flächen richten, erklärte der Bürgermeister in der letzten Sitzung des Jahres. Er denkt vor allem an den Ankauf des durch die Bahnverlegung frei gewordenen Areals westlich des Ortes, das bekanntlich in einem gewissen Maß für Wohnbebauung in Betracht kommen soll. Auch die Nachverdichtung in bisherigen Wohngebieten müsse geprüft werden, so der Gemeindechef. Generell sei auch die gesamte Infrastruktur der Gemeinde entsprechend auszurichten.

Der Ausbau des Kabelnetzes (Beginn in Ebenhausen-Werk), der Umbau der Grüngutsammelstelle und Außenarbeiten am Rathaus in Ebenhausen sind weitere Punkte, die für das kommende Jahr auf der Agenda stehen. Ganz wichtig will die Gemeinde laut Ludwig Wayand auch die weitere Verbesserung der Betreuung von (kleinen) Kindern nehmen: Sehr wahrscheinlich sei ein Anbau an den katholischen Kindergarten in Ebenhausen für eine weitere Krippengruppe, so der Bürgermeister in seinem Ausblick. Entsprechende Vorgespräche mit dem Bistum Augsburg über ein Finanzierungsmodell seien bereits angelaufen.

Doch auch am anderen Ende des Bevölkerungsspektrums soll 2012 einiges passieren: Die Gemeinde will bereits im Januar eine großangelegte Befragung ihrer Senioren starten. Mit derzeit 1225 Personen stellen die Einwohner über 60 Jahren einen ganz erheblichen Anteil an der Bevölkerung. Der Bürgermeister holte sich am Dienstagabend bei den Gemeinderäten die einhellige Zustimmung für eine so genannte Vollbefragung, bei der die Befindlichkeiten der älteren Mitbürger und ihre Zufriedenheit oder Unzufriedenheit mit ihrer Situation und den Angeboten in der Gemeinde gründlich erforscht werden sollen.

Es sei schön, so Ludwig Wayand zum DK, wenn in den drei Seniorengruppen im Ort schon jetzt viel Leben sei, doch müsse die Gemeinde für ein Gesamtbild auch die Wünsche der schweigenden Mehrheit erfassen. Dazu biete sich im Januar nun die Chance. Der Bürgermeister hofft jedenfalls auf große Resonanz.