Baar-Ebenhausen
Wie dafür gebaut

Neue Orgel in der evangelischen Kirche in Baar-Ebenhausen offiziell ihrer Bestimmung übergeben

22.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:55 Uhr
Die beiden Organisten Christine Ross und Frank Lingnau gestalteten den Gottesdienst auf dem neuen Instrument, während Dekanin Gabriele Schwarz das Segensgebet sprach. −Foto: Schittenhelm

Baar-Ebenhausen (DK) Vergleichbar mit einer Luxuslimousine sei die Anschaffung der neuen Orgel für die Dreieinigkeitskirche am Ende gewesen, erzählte Pfarrer Siegfried Schwemmer, noch bis Ende Mai verantwortlicher Pfarrer der Kirchengemeinde Brunnenreuth. Eine Anschaffung für die Zukunft, die jedoch unglaublich wichtig sei.

Denn ein solches Instrument in der Kirche und in einer lebendigen Kirchengemeinde mache erst das geistliche Leben vollständig. Da waren sich die Redner der Orgelsegnung in der evangelischen Kirche in Baar-Ebenhausen durch die Bank einig. Und zwar vom Kirchenvorstand über den Pfarrer und die Dekanin Gabriele Schwarz bis hin zum Orgelsachverständigen und zum Orgelbaumeister Stefan Hasselt.

 

Auch die politische Gemeinde - stellvertretend sprach Michael Franken aus Reichertshofen für die drei Bürgermeister - ging auf die positiven Impulse, die ein solches Instrument bieten könne, kurz ein. Als Gemeindechef wisse er durchaus, dass es Investitionen gebe, die auf den ersten Blick nicht unbedingt einen Gegenwert bieten würden. Im Falle der Entscheidung des Kirchenvorstandes für die neue Orgel habe der aber glücklicherweise erkannt, dass es hier um weit mehr gehe, nämlich um das Wohlfühlen in einem Gemeinschaftsgebäude wie der Kirche.

Rund 70 000 Euro werden es am Ende wohl sein, die die Orgel mitsamt ihren Erneuerungen und Anbauten kostet. Dafür harmoniere das Instrument jedoch perfekt - fast so, als sei die 1991 bereits gebaute Orgel direkt für die Dreieinigkeitskirche gebaut worden. Die Neuanschaffung war notwendig, da das alte Instrument seine Macken hatte, erzählte Pfarrer Peter Plack. Die drei Gemeinden Baar-Ebenhausen, Reichertshofen und Karlskron, die in den Sprengel der evangelisch-lutherischen Gemeinde gehören, haben das Projekt gemeinsam bezuschusst. Den Rest an Kosten müsse die Kirchengemeinde selber aufbringen, so Plack im Rahmen der Orgelweihe. Die Orgel wurde Ende 2017 von Kirchengemeindemitgliedern vom Saarland nach Baar-Ebenhausen gebracht.

Dass eine solche Entscheidung wohlüberlegt sein müsse, verstehe sich bei den Kosten von selbst. Der Gottesdienst zeigte es jedoch bereits: Die Investition hat sich gelohnt. Denn dank der neuen Orgel können Frank Lingnau und seine Kollegin Christine Roß nun auch Choräle spielen, die klingen. Als Besonderheit hatten sich die beiden Organisten auch ein vierhändiges Stück ausgesucht: "Wir wollten den Gottesdienst einfach auch zu etwas Besonderem machen."

Die Bedeutung der Kirchenmusik stellte auch Dekanin Gabriele Schwarz noch einmal deutlich heraus. Im Dekanat Ingolstadt sei Orgelmusik keinesfalls mehr selbstverständlich. Und das liege nicht unbedingt nur an einem fehlenden Instrument. Vielmehr bedürfe es auch eines Musikers, der sich bereit erklärt, darauf zu spielen. Zu einem wirklich gelungenen Gottesdienst gehöre der Lobpreis. Musik runde ein Fest eben ab, entführe aus dem Alltag, zeige Gefühle und Glauben und unterstütze musikalisch die Evangelienverkündigung.

Dies bestätigte auch Werner Brucklacher (Pastoralrat Karlskron) als Vertreter der katholischen Kirche. Karlskron durfte 2017 die Neuanschaffung der Orgel feiern. Man habe lange hingearbeitet, um das Instrument finanzieren zu können. Die Freude, als die Orgel dann da war, sei jedoch umso größer gewesen. Diese Freude wolle man mit den evangelischen Kollegen gerne teilen.