Baar-Ebenhausen
Nächste Kindertagesstätte entsteht am Bahnhof

Eindeutiges Votum des Gemeinderats Baar-Ebenhausen - Zusätzliche Krippengruppe geplant

21.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr
Mehrere Gemeindegrundstücke wurden in die Auswahl eingebunden. Am Ende fiel die Entscheidung mehrheitlich für das Grundstück am ehemaligen Bahnhof. Neben der Verteilung der Kindergärten auf das Ortsgebiet ist u.a. auch die Größe - es könnten aufgrund der Nachfragen fünf Kindergruppen erforderlich werden - entscheidend dafür, das am Ende nur noch dieses Gemeindegrundstück übrig blieb. Sollte tatsächlich ein fünfgruppiger Bau notwendig werden, müsse europaweit ausgeschrieben werden. −Foto: Schittenhelm

Baar-Ebenhausen (DK) Die Standortfrage für die dritte Kindertageseinrichtung in Baar-Ebenhausen ist geklärt. 16 Mitglieder des Gemeinderats stimmten am Dienstagabend für das Gelände am Bahnhof, nur drei Räte votierten für die Brückenstraße.

In der vorangegangenen Sitzung war nur der Grundsatzbeschluss zum Bau gefasst worden, eine Entscheidung über den Standort musste vertagt werden. Wie bereits berichtet, standen vier Standorte zur Wahl, von denen jeder sowohl Vor- als auch Nachteile beinhaltete. Am Bahnhof muss die geschotterte Freifläche umgestaltet werden, außerdem gehen Bauplätze verloren. An der Rosenstraße gestaltet sich die Verkehrsanbindung schwierig. An der Siedlungsstraße (altes Pumpwerk) stehen zwar Parkplätze zur Verfügung, würden aber Bauplätze verloren gehen. Für die Brückenstraße sprechen die Stellplätze und die Nähe zur Schule, aber es müsste der Verkehrserziehungsplatz aufgelöst werden. Die Verwaltung hatte in der Januarsitzung für die Siedlungsstraße plädiert, etliche Gemeinderäte quer durch alle Fraktionen hatten sich jedoch für den Standort Bahnhof stark gemacht, nicht zuletzt wegen der Verteilung der Kitas im Ort und wegen des Verkehrs in der Früh.

Vor der Abstimmung in der Februarsitzung erklärte Bürgermeister Ludwig Wayand (CSU), dass viele Bürger und Räte ihm ihre Sichtweise darstellten. "Ich habe deswegen noch einmal gründlich über diese wichtige Entscheidung nachgedacht", so der Rathauschef - mit dem Ergebnis einer veränderten Ausgangslage. "Ursprünglich war man von einem Bedarf von zwei Krippen- und zwei Kindergartengruppen ausgegangen", erläuterte Wayand. Allerdings gebe es schon jetzt Bedarf an zwei weiteren Krippengruppen. Deshalb werde neben der Gruppe im Regenbogen ab Herbst auch eine weitere in St. Martin eröffnet. Die Kindergartengruppen dürften nach Einschätzung der Verwaltung dagegen noch für einige Jahre reichen. Daher soll der neue Kindergarten zwei Kindergartengruppen und drei (statt zwei) Krippengruppen umfassen. Diese Lösung würde im Vergleich zu anderen Varianten auch eine höhere Förderung erzielen. Nach der Kita-Anmeldung Anfang März, wenn aktuelle Zahlen vorliegen, soll der Gemeinderat über die Erweiterung des Projekts beschließen.

"Ich habe noch einmal gründlich über die Entscheidung nachgedacht."

Ludwig Wayand

 

Mit dieser neuen Ausgangslage fielen nach Auffassung der Verwaltung zwei Standorte weg: Die Rosenstraße ist zu klein, und auch an die Siedlungsstraße passt die Anlage nicht hin. Die Entscheidung fiel dann nach kurzer Diskussion recht eindeutig aus. Allerdings fehlt noch ein Bodengutachten.

Auch das IT-Konzept sowie die Aufnahme des Dorfvereins in die Förderrichtlinien der Gemeinde stießen auf Zustimmung. Mit einer Gegenstimme wurde auch die Bündelausschreibung für die Strombeschaffung für die Jahre 2020 bis 2022 genehmigt. Wie bisher wird Normalstrom bezogen, wobei die preisliche Differenz zum Ökostrom in die Umrüstung der gemeindlichen Straßenbeleuchtung auf LED-Technik fließt. Bei einer halben Million Kilowattstunden im Jahr macht der Unterschied zwischen 1500 und 5000 Euro im Jahr aus. Brigitta Winkelmann (Grüne) plädierte als Einzige für einen Umstieg auf den mittlerweile zur Genüge vorhandenen Ökostrom plus LED-Förderung. Wayand entgegnete, dass bei der 1. kommunalen Bündelausschreibung 2014 beim Bezug von Ökostrom dessen Anteil nicht garantiert werden konnte.

Erfolgreich war die SPD mit ihrem Antrag auf Sanierung des Gymnastikraums im Sportheimkeller. Nachdem die Mittel zur Sanierung des Sportheims voraussichtlich wohl nicht ausgeschöpft werden, sollte auch der Gymnastikraum im Untergeschoss mit einbezogen werden. Konkret sollen die Heizungsrohre an der Decke verkleidet, die Spiegel nach unten versetzt und Wände und Decke gestrichen werden, so die SPD-Fraktionssprecher Thomas Ruckdäschel nach einem Ortstermin.

Wayand griff den Vorschlag auf, will den Gymnastikraum jedoch von der Sanierung des Sportheims trennen und in das Sportstättenprojekt 2019 aufnehmen. Boden und Belüftung sollen wegen des Geruchs in dem viel frequentierten Raum genauer untersucht werden. Bei einer Begehung sei jedenfalls kein Schimmel festgestellt worden. Der gesamte Gemeinderat war mit Wayands Vorschlag, der auch mit dem Sportverein abgestimmt ist, einverstanden.