Baar-Ebenhausen
Jugendtreff oder Hundeplatz?

Nutzung des Reitgeländes Baar-Ebenhausen noch offen Weitgehende Einigung über Münchener Straße

28.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

Der Springplatz, ein Abreitplatz, ein Dressurdreieck sowie etliche Gerätschaften befinden sich noch auf dem Reitgelände. Die künftige Nutzung ist noch unklar. - Foto: Pehl

Baar-Ebenhausen (DK) Einen Schritt weiter ist die Gemeinde Baar-Ebenhausen nach der jüngsten Gemeinderatssitzung beim geplanten Umbau der Münchener Straße. Nach langer Diskussion einigten sich die Gemeinderäte auf einige Eckpunkte.

So soll die Breite von 7 auf 6,50 Meter reduziert werden, aber auf keinen Fall schmäler als 6 Meter sein. Die Ampel kommt auf Empfehlung der Polizei weg und wird durch einen Zebrastreifen ersetzt. Statt Parkbuchten gibt es Straßengrün, wie auch der zunächst ins Auge gefasste Kreisel an der Einmündung Kolpingstraße (so wie die jetzige Insel) ersatzlos wegfällt. Der beauftragte Architekt Eberhard von Angerer soll für die Neugestaltung des südlichen Teils der Münchener Straße zwei Varianten entwickeln: mit und ohne leichte Verschwenkung.

Eingangs der Sitzung hatte Rathauschef Ludwig Wayand (CSU) zunächst klargestellt, dass die ursprünglich ins Auge gefasste Planung so nicht haltbar ist. "Die Schätzung beläuft sich auf zwei Millionen. Diese zwei Millionen haben wir nicht." Wie er sagte, sei das Maximum eine Million Euro. Wie Untersuchungen ergeben haben, werde die Neugestaltung extrem teuer, wenn der bisherige Straßenverlauf verlassen werde. Grund dafür ist der schlechte Unterbau. Um die Geschwindigkeit der Autofahrer zu verlangsamen, waren ursprünglich Verschwenkungen vorgesehen.

Die Pläne von Angerers wurden in der Versammlung lebhaft und teils kontrovers diskutiert. Themen waren der Kreisel, der wegen seiner nicht verrückbaren Lage Gefahr laufen würde, permanent überfahren zu werden, die Sichtbeziehungen bei der Einmündung, die Lärmbelästigung der Anwohner, die jetzt wegfallenden Parkbuchten oder auch die Gehwege, die bleiben werden.

Bei den anderen Punkten waren sich die Räte größtenteils einig. So werden in drei Bauabschnitten insgesamt 72 weitere Urnenkammern am Friedhof entstehen, nachdem von den bestehenden nur noch wenige zur Verfügung stehen, was nicht zuletzt an der neuen Seniorenanlage liegt. Die Gemeinde kostet der Bau rund 90 000 Euro. Der Auftrag für die Straßensanierung des Schulwegs wurde ebenso genehmigt wie die Mehrkosten, die durch die Verwendung von Pflaster statt Asphalt bei der Schließung von Gehwegen im Zuge des Breitbandausbaus entstehen. Ab Mitte August wird die Telekom damit beginnen, 2,8 Kilometer Rohre zu verlegen.

Für die Reinigung der Münchener Straße wird es für die Anwohner keine Sonderregelung geben. "Die Gemeinde wird hart bleiben", betonte Wayand nach der Zustimmung der Gemeinderäte. Grund ist, dass einige Bürger das Unkraut nicht entfernen. Der Bauantrag für das Ärztehaus Jedamzik wurde um die Wohnung im Dachgeschoss abgespeckt. Geplant sind eine Arztpraxis, eine Apotheke und das Forschungszentrum Telemedizin.

"Der reinste Horror" ist für Rathauschef Wayand der Kanalbau in der Jahnstraße. Es vergehe kein Termin ohne Nachforderungen, mittlerweile liege man bei 400 000 Euro, wovon die Gemeinde zu einem Viertel beteiligt sei. Die Sache liegt mittlerweile beim Kommunalen Prüfungsverband.

Ungewiss ist derzeit noch die weitere Verwendung des Geländes des Reit- und Fahrvereins, der sich aufgelöst hat. Einiges ließe sich noch verkaufen, andere Dinge müssten zurückgebaut oder entsorgt werden. Die Verwaltung will den Hundehaltern am Ort ein Angebot zur Nutzung des Geländes als Agility-Park machen. Bedingung sei, so die Meinung aller Fraktionschefs, dass diese zuvor einen Verein gründen. Thomas Peter (FW) schlug vor, das Areal doch Jugendlichen zur Verfügung zu stellen, was auch Thomas Ruckdäschel (SPD) unterstützte. Der Jugendbeauftragte soll sich darum kümmern.