Baar-Ebenhausen (shm) Etwas mehr Hintersinniges war heuer dabei beim diesjährigen Starkbierfest des Theatervereins Baar-Ebenhausen. Und das sowohl bei den Sketchen als auch den individuellen lokalen und politischen Aussagen. Das Duo Katharina Ferber und Armin Fehlau als Starkbierschickeria sorgte mit teilweise leicht umgetexteten Stücken wie von Comedian Chris Boettcher für Stimmung und auch den einen oder anderen Lacher. Die beiden werden es bei den bis 8. April noch folgenden Veranstaltungen schaffen, noch die eine oder anderen lokale Größe so ins Programm zu integrieren.
Eine Alles-Könnende-Küchenmaschine war es bei Andreas Nonnast, die Vielfalt der Teesorten bei Nico Pilz und das lange Mauerwerk in Baar-Ebenhausen bei Stephan Lerch, das die Individualisten gekonnt so verpackten, dass es im Publikum zu richtigen Lachanfällen kam.
Die "3 Glorreichen 6" haben sich im Laufe der letzten Jahre zu einer festen Institution entwickelt, bei der Lena Schuster, Sophia Bischoff, Corinna und Stephan Lerch sowie Hannah und Sebastian Bayerl das Publikum auf eine kurze, stimmungsvolle, stimmgewaltige und akrobatische Musikdarbietung mitnahmen. Dazu kamen zahlreiche kurze Sketche, bei denen die Rollen mit den passenden Charakteren besetzt waren. Apropos Rollenbesetzung: Den ersten Block gestalten wie gewohnt d' Woiperdinger, die Jugendgruppe des Vereins. Dabei standen einige der Akteure erstmals vor einem so großen Publikum auf der Bühne. Gepatzt hat dennoch keiner. Vielmehr ist es auch ihnen allesamt gelungen, das Publikum mitzunehmen. Sämtliche dieser Rollen sind jedoch doppelt besetzt, so dass alle Darsteller nur etwa die Hälfte der zehn Veranstaltungen bestreiten müssen.
Den Abschluss des Programmes bildete "Hausen Feif", besser gesagt heuer "Hausen Feif +1", denn neben der Stammbesetzung mit Katharina und Peter Ferber, Roland Pilz, Christian Kopold und Martin Bergmaier wirkte beim Starkbierfest 2017 auch Theatervorstand Armin Fehlau musikalisch mit, er begleitete die fünf gemeinsam mit Roland Pilz auf der Gitarre. Das Sextett sorgte dabei gesanglich bei vielen der Besucher für den krönenden Abschluss eines gelungenen Starkbierfestes, bei dem auch die lokalen Politik-Spitzen (heuer vorgetragen durch Martin Bergmaier und Albert Oberhofer als "Scherhaufa") nicht fehlten. Da der "Scherhaufa" seine Nachrichten knapp bebilderte, bekam das Publikum so einen multimedialen Eindruck über das, was im Ort passiert: Storchennest, Bahnzaun und Hochwasserfreilegung und natürlich die Thematik AWP.
Einen großen Raum nahmen dabei die Mauerbau-Erfahrungen Baar-Ebenhausens (Hochwasserfreilegung) ein. Die beiden "Nachrichtensprecher" verknüpften dies humorvoll-trocken und sorgten so für die eine oder andere weltpolitische Handelsempfehlung in Richtung USA und Mexiko. Die derzeit sehr aktive "Müllpolitik" oder besser gesagt "Müllpolizei", die bei den Abfallwirtschaftsbetrieben verfolgt wird, dass nämlich die gelben Säcke intensivst kontrolliert werden bei ihrer Anlieferung, nahmen die beiden Theaterspieler etwas spitz auf die Schippe. Oder lag der Müll am Ende beim einen oder anderen Bürger nicht wegen der Kontrolle der mitgebrachten Gegenstände, sondern wegen der Instabilität der Säcke auf dem Boden?
