Baar-Ebenhausen
Baustart im Frühjahr 2015

300 interessierten Zuhörern wurde in der Turnhalle das geplante Seniorenzentrum für Baar-Ebenhausen vorgestellt

22.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:12 Uhr

 

Baar-Ebenhausen (shm) Nach dem Winter wird auf dem Sportgelände an der Jahnstraße in Baar-Ebenhausen kräftig gebaut. Zwei Projekte stehen an: Das geplante Seniorenzentrum und der Bauabschnitt der Hochwasserfreilegung.

Das Seniorenzentrum bekommt 77 Pflegeappartments, vier Rüstigen- und Mitarbeiterwohnungen sowie zwei Gebäudekomplexe mit je 25 Eigentumswohnungen – sie sollen bis Sommer 2016 auf der 10 000 Quadratmeter großen Fläche entstehen. Hell, freundlich und großflächig angelegt soll die Wohnanlage werden, damit sich die zukünftigen Bewohner „schnell heimisch fühlen“, erklärte Bürgermeister Ludwig Wayand (CSU).

Parallel zum Bau der Seniorenanlage erfolgt die Umsetzung der Hochwasserfreilegung des Abschnittes zwischen Olympiastraße und Brückenstraße. Die Gelder dafür aus München sind seit ein paar Tagen bewilligt, erklärte der Bürgermeister. Damit wird der komplette Bereich an der Paar überplant – inklusive eines seniorengerechten Übergangs über die Paar hin zum Naherholungsgebiet „Ebenhausener Weiher“.

Für die Bürger ist das Thema „Seniorenanlage“ in jedem Fall ein interessantes. 300 kamen in die Turnhalle des Sportheims, um sich über das Vorhaben, die Umsetzung und das dahinter stehende Konzept zu informieren. „Wichtig ist es uns, dass sich die Bewohner in der neuen Anlage wohl und daheim fühlen“, führte Wayand aus, der mit dem Gemeinderat dem Vorhaben bereits vor der Sommerpause den Weg geebnet hatte. Denn: Die Lage des Grundstücks ist optimal für eine Seniorenanlage. Post, Supermarkt und Bus sind in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar. Es sei wichtig, den Bürgern auch im Alter in ihrem vertrauten Umfeld eine Heimat zu bieten. Mit der Firma Erl-Bau habe man ein Unternehmen gefunden, das viel Erfahrung mit dem Bau von Seniorenzentren hat. Und auch Betreiber Novita verfüge in der Region über Erfahrung im Betrieb von Pflegeheimen. Sowohl Frank Kühnhauser von Erl-Bau als auch Christoph Hofmann von Novita gaben sich überzeugt vom vorgelegten Konzept. Denn bei der Gestaltung der Anlage lege man sehr viel Wert darauf, dass sich die Bewohner wohlfühlen. Daher soll es keinen Krankenhauscharakter sondern Hotelfeeling geben. Und das mit einem Rundumservice für die Pflegeheimbewohner, verdeutlichte Hofmann das Konzept der Novita: „Auch wenn wir uns wegen der Pflegezuschüsse immer wieder erklären müssen, ist es uns einfach wichtig, dass sich unsere Bewohner daheim fühlen. Daher bieten wir auch sehr viele Veranstaltungen und Unternehmungen an, um Abwechslung zu schaffen.“

Ein Heimplatz – je nach Pflegestufe – wird in Baar-Ebenhausen monatlich zwischen 1600 und 1900 Euro kosten.

Die barrierefreien Wohnungen können als Kapitalanlage oder zum Eigenbedarf gekauft werden. Um im Bedarfsfall allerdings die vermietete Wohnung für sich selbst nutzen zu können, müsse man eine Eigenbedarfskündigung anmelden. Für die Wohnungskäufe und Vermietungen gelte das ganz normale Mietrecht, erklärt Kühnhauser aufgrund von Fragen der Bürger. Für die Vermietung der Eigentumswohnungen sei jeder Eigentümer selbst verantwortlich, dafür erhalte er eine Bevorrechtigung, wenn es um den Bezug von Seniorenwohnungen oder Pflegeplätzen geht. Kaufen kann man sowohl die Eigentumswohnungen (2- und 3-Zimmer) als auch die Pflegeappartments (Einzel-/Doppelzimmer) entweder beim Bauherrn oder bei der örtlichen Sparkasse – voraussichtlich startet der Verkauf Ende des Jahres, zuerst aber für die Ortsbürger. Eine Zweizimmerwohnung mit 62 Quadratmeter wird rund 196 500 Euro kosten. Die Pflegeappartments kosten zwischen 165 000 Euro (Einzelzimmer) und 239 500 Euro (Doppelzimmer). Geplant sind in Baar-Ebenhausen 80 Pflegeplätze. Geht man von einem Bewohnermix wie zum Beispiel im ebenfalls von Novita betriebenen Heim in Hohenwart aus, werden hier zukünftig 50 Pflegekräfte arbeiten. Denn laut Pflegeschlüssel entspricht dies in Abhängigkeit von der Pflegebedürftigkeit der Heimbewohner in etwa 30 Vollzeitstellen. Dazu kommen noch entsprechende Betreuungskräfte, die sich tagsüber um die Bewohner kümmern, erklärte Novita-Geschäftsführer Christoph Hofmann. Überprüft wird die Einhaltung des Pflegeschlüssels jeden Monat durch die Heimaufsicht. Mindestens die Hälfte des Pflegepersonals wird dabei Fachpersonal sein, so Hofmann. Novita habe sich bereits in den Vorjahren intensiv im Ausbildungsbereich der Altenpflege eingebracht und kann so auch auf einen Pool an qualifizierten Kräften zugreifen. Eine angenehme Mitarbeiterkultur zahlt sich hier ganz klar aus, so Hofmann.

Verkehrssicherheit und Brandschutz sind wichtige Elemente im Bauvorhaben. „Ein Zuparken der Straßen in der unmittelbaren Umgebung der Anlage wird es unserer Erfahrung nach nicht geben“, erklärt Kühnhauser, der mit Erl-Bau bereits einige Projekte dieser Art durchgezogen hat. Probleme hat es bislang weder während der Bauphase noch danach gegeben. „Da können die Anwohner durchaus auf unsere Erfahrung vertrauen.“

Sollte es dennoch zu einem Wildwuchs mit parkenden Autos geben, werde man Lösungen finden, zum Beispiel mit Halteverboten oder Anwohnerlösungen. Schließlich befinde sich die Seniorenanlage genau zwischen Schule und Kindergarten. Die Verkehrssicherheit muss sichergestellt sein, schließlich ist die Gemeinde im Schulwegbereich zum Beispiel für den Winterdienst auf Radweg und Straße zuständig.

Auf dem Gelände dagegen ist es zukünftig Aufgabe der „Seniorenanlage“, diesen sowie die geplanten 25 Parkplätze des Seniorenheimes nutzbar und während des Winters schneefrei zu halten. Übrigens erfüllt die Anzahl der Parkplätze die gesetzlich vorgeschriebene.