Ingolstadt
Aufenthalt begrenzt

Schild "Brunnenplatz" in der Grünen Mitte beschäftigt den BZA - wie viele weitere Themen

20.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:59 Uhr
"Brunnenplatz": Ein Schild soll regeln, bis wann der Bereich genutzt werden darf. Der BZA sieht aber noch Klärungsbedarf. −Foto: Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Spielplatz- und Parksituation in der Inge-Meysel-Straße, der Brunnen in der Grünen Mitte, ein neues Fahrzeug fürs Spielmobil, der nicht gerade kostengünstige Wunsch nach einer Beleuchtung des Parks Am Ochsenanger - ein ganzer Strauß an Themen beschäftigte den Bezirksausschuss Südost bei seiner Sitzung am Donnerstagabend.

Des einen Freud', des anderen Leid: Die BZA-Sitzung, diesmal im Pfarrsaal St. Markus Am Anger, war ein Paradebeispiel dafür, dass es Bezirksgremien und Stadtplaner nie allen recht machen können. Die Bewohner der Inge-Meysel-Straße, die bei mehreren BZA-Sitzungen fast in Mannschaftsstärke aufgelaufen waren, um sich über Raser und kreuz-und-quer-parkende Autofahrer zu beschweren, noch gut im Gedächtnis, rieb sich mancher im BZA über die Anliegen eines anderen Anwohners derselben Straße im Neubaugebiet auf dem Gelände der ehemaligen Pionierkaserne verwundert die Augen, gingen diese doch zum Teil in die entgegengesetzte Richtung: Ob man die verkehrsberuhigte Zone in der Inge-Meysel-Straße nicht verkleinern könne, schlug der Mann vor. Wenn einer hier ein wenig schneller als Schrittgeschwindigkeit fahre, dann heiße es schon, "der rast". Doch was ihn vor allem störe sei, dass in der Zone so wenig Parkplätze ausgewiesenen seien. Dies sei vor allem für seine Gäste ein Problem. Man sollte hier möglichst wenig kontrollieren, appellierte der Mann.

"Verkehrsberuhigter Bereich und Parkplätze, das passt nicht zusammen", fasste BZA-Vorsitzende Christine Einödshofer das Problem zusammen. Viele oberirdischen Stellplätze seien auch mit Fahrzeugen belegt, die da nicht hingehörten. Wohnmobile beispielsweise. "Das Parkproblem wird nicht gelöst werden", meinte auch Sebastian Knott.

Der Anwohner hatte noch eine Reihe weiterer Anliegen. Neben gefährlichen Radwegen (unter anderem in der Manchinger Straße) und für Radler seiner Meinung nach zu lange Rotphasen an Ampeln, ging es um den Spielplatz in unmittelbarer Nähe seiner Wohnung. "Die Lage ist suboptimal", meinte er. In der Früh lärmten kleine Kinder, abends Jugendliche. Die Betonmauer und der Kiesbelag wirkten sich schalltechnisch äußerst ungünstig aus. "Das macht mürbe." Als er die Wohnung gekauft habe, sei ihm der direkt daneben geplante Spielplatz vom Bauträger verschwiegen worden, meinte der Anwohner auf eine dahingehende Nachfrage von Helga Hieblinger. Sein Vorschlag, die Zeiten der Spielplatznutzung zu beschränken, etwa durch eine Mittagspause, fand kein Gehör. "Die Spielplatzzeiten sind in ganz Ingolstadt gleich", erklärte Einödshofer. "Bis Einbruch der Dunkelheit, spätestens bis 22 Uhr." Der BZA will aber anregen, die Schallschutzmaßnahmen zu überprüfen.

Um Schallschutz geht es gewissermaßen auch bei einem Vorschlag der Stadt, den Brunnen in der sogenannten Grünen Mitte an der Romy-Schneider-Straße mit einem Schild "Brunnenplatz" zu versehen, um damit die Nutzungszeit - wie bei einem Spielplatz - einzuschränken. Denn der Brunnen ist im Sommer zum Leidwesen der Anwohner ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche "bis weit in die Nacht". Mit einem solchen Schild könnte die Polizei nach 22 Uhr Platzverweise aussprechen. Die Kosten über 500 Euro sollte der Bürgerhaushalt übernehmen. Weil es noch Klärungsbedarf gibt, was auf dem Schild konkret draufstehen sollte, speziell, was Alkohol und Hunde anbelangt, und auch nicht sicher sei, wo genau der Brunnenplatz beginne und wo er ende, stellte der BZA den Punkt zurück.

Beim Bürgerhaushalt 2018 stehen dem Südosten, anders als bei der Haushaltsaufstellung bekannt, nun doch 125000 Euro zur Verfügung. Es ist also noch Spielraum für Investitionen. So stimmte der Bezirksausschuss - wenn auch nach einigem Zögern - mit der Gegenstimme von Martina Huber-Nischler einem Antrag des Stadtjugendrings zu, ein neues Fahrzeug für das im ganzen Stadtgebiet zum Einsatz kommenden Spielmobil mitzufinanzieren. Das 2003 angeschaffte Gefährt sei nicht mehr verwendbar. Obgleich laut Einödshofer Fahrzeuge normalerweise nach den Richtlinien des Bürgerhaushaltes nicht förderfähig seien, habe die Stadt im Fall des Spielmobils (weil es in allen Stadtteilen unterwegs ist) eine Sonderregelung geschaffen. Die Kosten - rund 55000 Euro - sollten sich die zwölf Bezirksausschüsse teilen. Weil sich die im Bürgerhaushalt zur Verfügung stehenden Mittel der einzelnen BZAs nach der Einwohnerzahl richten, habe das Hauptamt eine Vergleichsberechnung aufgestellt. Danach käme auf den Südosten ein Anteil von 7113 Euro zu. Martina Huber-Nischler, die stellvertretende BZA-Vorsitzende, monierte, die Entscheidung sei zu kurzfristig zu treffen, zumal der Stadtjugendring viele Zuschüsse von der Stadt bekäme. "Will man das Spielmobil erhalten, müssen es die BZAs finanzieren", sagte Einödshofer, die angesichts der jetzigen Haushaltssituation dafür plädierte, dem Antrag zuzustimmen. "Wenn wir das Geld hätten, das ursprünglich vorgesehen war, wäre ich vehement dagegen."

Um sehr viel mehr Geld geht es bei der gewünschten Beleuchtung des Parks "Am Ochsenanger". Johann Brenner hatte bei den Stadtwerken ein Angebot eingeholt, wegen der hohen Bäume seien Solarleuchten nicht möglich. Die etwa 600 Meter lange Wegstrecke zu beleuchten, käme auf rund 100000 Euro. Angesichts der Kosten und, weil auch für die zusätzlich geforderte Beschilderung noch das Angebot fehle, hat das Gremium den Punkt vertagt.

Einstimmig beschlossen wurde dagegen der Antrag des Stadtteiltreffs auf Zuschuss von 1300 Euro für das sogenannte BIWAQ-Projekt - ein Bundesprojekt für Langzeitarbeitslose in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter. Dabei wurde laut Quartiermanagerin Gudrun Schmachtl bereits der Waldweg von der Marlene-Dietrich-Straße zur Peisserstraße als Naturweg angelegt. Beim jetzigen Zuschuss geht es um Werkzeug für eine Fahrradreparaturgarage im Augustinviertel. Sie soll am 5. Mai eröffnen.

500 Euro stellt der BZA auf Antrag einer Rothenturmerin für die Aufstellung eines Hundekotbeutelspenders in den Bürgerhaushalt 2018 ein. Er soll in der Ortsmitte Rothenturms aufgestellt werden.

Für den Bürgerhaushalt 2019 müssen die Vorschläge bis 15. Juni abgegeben sein.

Ruth Stückle