Audi und die Stadt Ingolstadt bringen Schulprojekt für Flüchtlinge auf den Weg

26.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:30 Uhr
Unterricht für Flüchtlinge an der Berufsschule I in Ingolstadt: Im Januar startet eine zusätzliche Klasse für 18- bis 25-jährige Migranten. Die jungen Leute dürfen 24 Wochen lang zur Schule gehen und sich auf einen deutschen Schulabschluss und eine Ausbildung vorbereiten. Weitere Klassen sind für die kommenden Schuljahre in Planung. −Foto: Audi AG

Ingolstadt (dk) Audi und die Stadt Ingolstadt ebnen Flüchtlingen den Weg zu einem deutschen Schulabschluss und qualifizieren sie für eine Ausbildung. Rund 20 Migranten im Alter von 18 bis 25 Jahren dürfen ab Januar 2016 insgesamt 24 Wochen lang die Schule besuchen. Weitere Klassen sind für die kommenden Schuljahre bereits in Planung.

Auf dem Stundenplan stehen neben regulärem Berufsschulunterricht vor allem Deutschstunden und sozialpädagogische Betreuung für die teilweise traumatisierten jungen Menschen. Unterrichtet wird an fünf Tagen die Woche, acht Stunden pro Tag. Der Automobilhersteller unterstützt den Unterricht mit Mitteln aus seiner Flüchtlingssoforthilfe. Seit September haben Audi-Mitarbeiter an verschiedenen Standorten des Unternehmens zahlreiche Hilfsaktionen angestoßen.

„Audi leistet einen Beitrag dazu, Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt und damit in die Gesellschaft zu integrieren“, sagt Audi-Chef Rupert Stadler. „Wir sehen dies als Investition in die Zukunft unseres Unternehmens – und unseres Landes.“ Das Unterrichtsprojekt in Ingolstadt setzt gezielt dort an, wo der Bedarf an nicht staatlicher Unterstützung am größten ist. Die 18- bis 25-jährigen Teilnehmer dürfen zwar höchstwahrscheinlich in Deutschland bleiben, doch es fehlt an geeigneten Schulplätzen. Somit können die Migranten notwendige Qualifikationen nur schwer über das reguläre Schulsystem erwerben.

Das Unternehmen kooperiert eng mit der Stadt Ingolstadt als Träger des Projekts. Die Auswahl der Schüler erfolgt durch die Volkshochschule und das Amt für Soziales, der Unterricht findet an der Berufsschule I in Ingolstadt statt. „Das Projekt zeigt, dass Audi gemeinsam mit der Stadt für die Themen Verantwortung übernimmt, die die Stadtgesellschaft bewegen“, sagt der Ingolstadts OB Christian Lösel.

Audi unterstützt die Stadt Ingolstadt bei diesem Projekt mit Mitteln aus der Soforthilfe, die das Unternehmen im September für Flüchtlingsprojekte zur Verfügung gestellt hat. Für die Produktionsstandorte hat das Unternehmen damals eine Gesamtsumme von einer Million Euro freigegeben. In der Region rund um den Standort Ingolstadt unterstützen Mitarbeiter zahlreiche Sprachkurse, unter anderem mit der „tun.starthilfe für flüchtlinge“ in Eichstätt. Gemeinsam mit „Offene Türen e.V.“ in Schrobenhausen planen sie ein Theaterstück mit jugendlichen Migranten.