Akademischer Segen für Westpark-Erweiterung

06.07.2009 | Stand 03.12.2020, 4:50 Uhr
der Westpark −Foto: Herbert

Ingolstadt (DK) Wenn die Stadt wie geplant dem Westpark 10 000 Quadratmeter Erweiterungsfläche zugesteht, wird sie darin auch von einem Gutachten der Uni Eichstätt-Ingolstadt bestätigt. Darüber hat Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle gestern den Stadtentwicklungsausschuss informiert.

Die Politiker stimmten zwar gestern nicht über die Westpark-Pläne ab – Entscheidung ist im Stadtrat am 23. Juli –, aber die Angaben Preßlein-Lehles dürften ein weiterer Schritt auf dem Weg zu den 10 000 Quadratmetern zusätzlicher Verkaufsfläche gewesen sein. Wie die Stadtreferentin sagte, habe die Wirtschaftsfakultät in einer Modellrechnung die Zahl 10 188 Quadratmeter ermittelt, die für die Innenstadt noch verträglich sei.

Nach den Worten der Stadtbaurätin sollen im Bebauungsplan die Sortimente folgendermaßen aufgeteilt werden: 3300 Quadratmeter für Bekleidung/Textilien, 1700 für Nahrungs- und Genussmittel, 1300 für Bücher/Schreibwaren, 1300 für Spielwaren/Sport/Camping/Hobby, 850 für Gesundheit/Körperpflege, 600 für Schuhe/Lederwaren, 500 für Hausrat/Glas/Porzellan plus einige kleinere Warengruppen.

Der Vergleich mit der Stadt Neuburg aus dem Jahr 1997 über die bisherige Obergrenze von 22 000 Quadratmetern für den Westpark "hindert uns nicht, die Erweiterung zu beschließen", erklärte Rechtsreferent Helmut Chase auf Anfrage von Hans Stachel (FW).

Manfred Schuhmann machte die Zustimmung der SPD-Fraktion von einem "schlüssigen Verkehrskonzept" abhängig, das bislang nicht vorliege. Hans Achhammer (CSU) bezeichnete die 10 000 Quadratmeter als "Diskussionsgrundlage": "Das sollten wir mittragen können." Für Oberbürgermeister Alfred Lehmann ist die Fläche ein "tragfähiger Kompromiss, der die Vitalität der Innenstadt sichert".

Ganz anders sieht das Angelika Wegener-Hüssen (Grüne). "Irgendwann wird die Innenstadt das nicht mehr aushalten", prophezeite sie, "das geht nicht in fünf oder zehn Jahren, aber in 20." Bei den Kinos habe man die Folgen für die Altstadt bereits gesehen, mahnte die Stadträtin. "Die Menschen stimmen ab", konterte der OB, "wenn sie in die Kinos gegangen wären, hätten die nicht zugemacht." Franz Hofmaier (ÖDP) warnte ebenfalls vor einer "Konzentration des Einzelhandels im Nordwesten".

Achhammer warf im Ausschuss die Frage auf, "wie verbindlich" die Audi-Pläne für das zweite Güterverkehrszentrum sind. "Bis hin zu Herrn Stadler", so der OB, sei immer wieder gesagt worden, dass "absolutes Interesse" bestehe.