Ingolstadt
Opposition fordert Entlassung Zugsbradls

Nach privatem Beitrag des Klinikum-Chefs in sozialem Netzwerk: Fraktionen sehen „keine Vertrauensbasis mehr“

25.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:44 Uhr
Alexander Zugsbradl. −Foto: Foto: Stückle

Ingolstadt (rl) Die Rathausfraktionen von SPD, Grünen, BGI und ÖDP fordern die Entlassung von Klinikum-Geschäftsführer Alexander Zugsbradl. Sie sehen „keine Vertrauensbasis mehr für die weitere Zusammenarbeit“ mit dem Interimschef, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.

Hintergrund ist ein privater Beitrag Zugsbradls in einem sozialen Netzwerk, in dem dieser – mit zwei Spitznamen versehen – einen Strafantrag gegen SPD-Stadtrat Robert Bechstädt und den früheren Klinikum-Pressesprecher angedeutet und zur Illustration ein Bild des Komikerduos Dick und Doof beigefügt hat.

Ein „derartiges Tweetverhalten eines Geschäftsführers“ ist nach Meinung der vier Fraktionsvorsitzenden „völlig inakzeptabel“. Das Klinikum sei ohnehin in einer schwierigen Situation, „da könnte man von einem Geschäftsführer erwarten, dass er alles unternimmt, um weiteren Schaden abzuwenden“. Die vier Fraktionen fordern Oberbürgermeister Christian Lösel auf, den Geschäftsführer von seinem Amt zu entbinden und die Angelegenheit im Aufsichtsrat des Klinikums zu besprechen. Das Gremium solle in seiner Sitzung am heutigen Mittwoch entscheiden, „ob Herr Zugsbradl noch im Amt zu halten ist“, schreibt die Opposition in einem Brief an den OB.

Zugsbradl hatte nach dem Ausscheiden des langjährigen Geschäftsführers Heribert Fastenmeier im Zuge der Klinikums-Affäre die Geschäftsführung übernommen. Sein Vertrag, der einmal verlängert wurde, läuft zum Jahresende aus. Seine Bewerbung im Zuge der laufenden Ausschreibung hat Zugsbradl zurückgezogen.

Die CSU-Fraktion fordert, in der heutigen Zweckverbandsversammlung über die angeblichen Vorwürfe gegen einen Stadtrat zu sprechen – und regt eine Dokumentation der einzelnen Aussagen durch Wortprotokoll an.