"Ortsteile werden aufgehetzt"

10.03.2008 | Stand 03.12.2020, 6:04 Uhr

Die Stichwahl am Sonntag bringt die Entscheidung, wer von beiden Kandidaten Bürgermeister wird. - Foto: Karch

Thalmässing (HK) Die Tage sind gezählt: Am kommenden Sonntag, 16. März, sind die Bürger der Großgemeinde Thalmässing noch einmal aufgerufen, zur Wahl zu gehen. Am Abend dieses Tages wird dann feststehen, wer die Gemeinde in den kommenden sechs Jahren als Bürgermeister vertritt.

Mit einem Vorsprung von 1,7 Prozent auf seinen Mitbewerber Maximilian Schneider (33,1 Prozent) geht Georg Küttinger (34,8 Prozent) in die letzte Wahlrunde. Noch einmal werden Flugblätter verteilt, die Wahlplakate mit Aufklebern versehen und wird zur Stichwahl aufgerufen.

Gerne hätte sich Georg Küttinger auch einmal dem direkten Gespräch mit Maximilian Schneider gestellt, entweder bei einer Podiumsdiskussion oder einem Streitgespräch in der Redaktion, doch der CSU-Kandidat hat abgewunken. Er sei mit seiner Mannschaft im Wahlkampf viel unterwegs gewesen und habe bei den Wahlversammlungen fast 700 Bürger erreicht. Außerdem habe er derzeit im Büro sehr viel Arbeit.

Ein direktes Aufeinandertreffen der beiden Bürgermeisterkandidaten wäre sicher interessant gewesen, um die Positionen noch einmal darzustellen. So werben verschiedene CSU-Mitglieder in den Ortsteilen um Stimmen für ihren Kandidaten, indem sie behaupten, dass Georg Küttinger, der Kandidat der Thalmässinger Liste, als Bürgermeister die Ortsteile vernachlässigen werde. Die Thalmässinger Liste, so eine weitere Aussage von CSU-Mitgliedern, werde Gräben zwischen den Ortsteilen und dem Kernort aufreißen.

"Nie gesagt"

Er habe so etwas nie gesagt, erklärte gestern Maximilian Schneider gegenüber dem Hilpoltsteiner Kurier. Und er habe von solchen Aussagen auch noch nie etwas gehört. Er und seine CSU-Mannschaft hätten von Anfang an in den Wahlversammlungen unterstrichen, dass sie auf ein ausgeglichenes Miteinander zwischen Kernort und Ortsteilen Wert legen. "Wenn jemand etwas in diesen Satz hineininterpretiert, ist das seine Sache", so Schneider.

"Wer solche Behauptungen aufstellt, hetzt die Ortsteile gegen den Kernort auf", ärgert sich Küttinger über diese in den Ortsteilen kursierenden Aussagen. Solche Behauptungen seien an den Haaren herangezogen. "Ich vertraue darauf, dass auch die Bürger solche Behauptungen richtig einstufen können." Er habe weder im Wahlkampf noch in den sechs Jahren im Marktrat einen Unterschied zwischen den Ortsteilen und dem Kernort gemacht. Wer solche Behauptungen aufstelle, müsse auch über die Konsequenzen nachdenken, die das auf die Zusammenarbeit im neuen Marktrat haben werde. "Egal wer Bürgermeister ist, jede Entscheidung wird dann nur noch unter solchen Kriterien gesehen", befürchtet Küttinger.

"Ich denke an das Ganze." Wo ein Bürgermeister herkomme, dürfe nicht das Kriterium für Entscheidungen sein. Küttinger erklärt auch, dass er nie gesagt habe, der neue Bürgermeister müsse ein Thalmässinger sein.

Völlig überflüssig findet SPD-Ortsvorsitzende Ursula Klobe diese Diskussion um Ortsteile und Kernort. "Das ist vergeudete Energie, die man besser für die Gemeinde nutzen sollte." Sie stört sich daran, dass mit solchen Themen Stimmung gemacht werde statt auf Argumente zu setzen. Auch wenn die SPD keine offizielle Wahlempfehlung ausspricht, ist Klobe der Meinung, dass Küttinger der richtige Bürgermeister wäre. "Er vertritt mehr von dem, was wir wollen, als Schneider." Gleich am Wahlabend hatte der unterlegene Bürgermeisterkandidat der Freien Wähler und gleichzeitig Fraktionssprecher, Fritz Loy, eine Wahlempfehlung für Georg Küttinger ausgesprochen.

"Ob ich Bürgermeister werde oder nicht, die 3328 Stimmen, die ich als Marktrat bekommen habe, sind eine Riesenverantwortung für mich", so Georg Küttinger.