Etappensieg für Markus Mahl

02.03.2008 | Stand 03.12.2020, 6:05 Uhr

Der Hilpoltsteiner SPD-Bürgermeisterkandidat Markus Mahl (Mitte) jubelt, und Reinhard Nein (rechts), dem bisherigen CSU-Fraktionsvorsitzenden im Hilpoltsteiner Stadtrat, gefriert das Lächeln. Denn der CSU-Bürgermeister Helmut Neuweg muss in zwei Wochen mit Markus Mahl in die Stichwahl. - Foto: Meyer

Hilpoltstein (HK) Helmut Neuweg hat die meisten Stimmen für sich verbucht. Der heimliche Sieger heißt aber Markus Mahl. Denn der SPD-Mann hat dem amtierenden CSU-Bürgermeister eine Stichwahl abgetrotzt – mit nur 3,4 Prozent Abstand.

Aus dem Rennen ist hingegen der Jahrsdorfer Michael Pfeiffer von den Freien Wählern. Er erreichte nur 27 Prozent der Wählerstimmen.

Die SPD-Stadträtin und Kreisvorsitzende Christine Rodarius umarmte stürmisch ihren Parteikollegen Markus Mahl, der im Rathaus eine Dreiviertelstunde auf das Ergebnis hingefiebert hatte: "Das ist das Tolle, dass wir in einer Stichwahl sind und so nah dran sind am Amtsinhaber. Es gibt doch noch eine Gerechtigkeit."

Markus Mahl sieht es noch dramatischer. "Es wird eindeutig der Wechsel gewünscht. 61,8 Prozent haben Neuweg nicht gewählt."

Der Bürgermeister gab sich gestern Abend wortkarg. "Ich muss erst die Ergebnisse analysieren", sagte er. Allerdings habe er mit einer Stichwahl gerechnet. "Da war ich mir relativ sicher. Aber ich habe mich gewundert, dass es so deutlich ausfällt." Besonders in der Stadt habe er mit "ein paar Prozent mehr gerechnet".

Dort hatte Markus Mahl sieben von acht Stimmbezirken für sich entschieden, mit bis zu 57 Prozent der Wählerstimmen. Anders das Wahlverhalten auf den Dörfern. Hagenbuch beispielsweise gab Mahl gerade mal 7,3 Prozent, Pfeiffer 19,5 und Helmut Neuweg 73,2 Prozent der Stimmen. Auch Heuberg, Meckenhausen, Unterrödel, Lay und Zell gaben Helmut Neuweg mehrheitlich ihre Stimmen.

Markus Mahl konnte hingegen nur in den Dörfern Hofstetten (45,2 Prozent) und Weinsfeld (36,5 Prozent) die Mehrheit für sich verbuchen. Michael Pfeiffer hatte hingegen in Mindorf, Mörlach und in Jahrsdorf die Nase vorne. In seinem Wohnort zeigten die Wähler ihre Solidarität. 62,7 Prozent der Jahrsdorfer wählten den Kandidaten der Freien Wähler.

Über Pfeiffers Abschneiden mit 27 Prozent zeigte sich Amtsinhaber Helmut Neuweg überrascht. "Er hat doch relativ stark gepunktet."

"Ganz klar enttäuscht" war der Freie Wähler selbst über sein Abschneiden. "Die Stichwahl war ein klares Ziel", sagte er. "Aber es hat nicht ganz gereicht." Abgestraft fühle er sich mit 27 Prozent der Wählerstimmen aber trotzdem nicht. "Wir hatten ein klasse Team und wir haben viel erreicht."

Vor sechs Jahren hatte Helmut Neuweg leichteres Spiel. Mit Christine Rodarius hatte der CSU-Mann nur eine Gegenkandidatin. Er gewann damals eindeutig mit 67,9 Prozent, die Wahlbeteiligung lag bei 71,98 Prozent. Gestern machten nur 68,9 Prozent der 9528 Stimmberechtigten von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Rund ein Viertel übrigens nahm die Briefwahl in Anspruch.

Während Helmut Neuweg gestern nicht nach Feiern zumute war, strahlten Markus Mahl, seine Frau Ute ("Ich freue mich unheimlich") und Christine Rodarius um die Wette. "Wir gehen jetzt in den Sternsinger und feiern den Etappensieg", kündigte Mahl an. Allerdings fällt die Entscheidung erst in zwei Wochen bei der Stichwahl. "Da werden wir noch Klinken putzen müssen", so Rodarius.