Unerträgliche Egozentrik

08.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:50 Uhr

Zum Leserbrief "Unerträglich langer Stau", HK vom Donnerstag, 5. Januar:

Montag, 2. Januar, abends auf der A 9: Bei Dunkelheit und Schnee ereignet sich ein tragischer Verkehrsunfall. Ein 14-jähriges Mädchen stirbt, sein Vater wird schwer verletzt. Schnell bildet sich ein Stau. In diesem Stau steht ein Reisebus, eine Reisegesellschaft, die nun 4,5 Stunden länger als geplant in ihrem warmen, beleuchteten Bus sitzt und dies unerträglich findet. In der Zeitung wirft ein Fahrgast den Rettungskräften vor, die Unfallstelle nicht schnell genug geräumt zu haben.

Unerträglich ist der Tod des Mädchens. Unerträglich sind aber auch die Egozentrik dieser Menschen im Stau, ihre Unfähigkeit zu Empathie mit den Betroffenen und ihr mangelndes Verständnis für die Notwendigkeit der Hilfsmaßnahmen. An dieser Stelle möchte ich den Unfallbeteiligten mein tiefes Mitgefühl und allen Rettungskräften meine Hochachtung und meinen Respekt für ihren Einsatz aussprechen. Und für unsere Gesellschaft wünsche ich mir, dass ich mit dieser Einschätzung die Mehrheit der Menschen hinter mir habe.

Margit Twehues

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