Luxusobjekt Gilardihaus

20.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:06 Uhr

Zum Bericht „Schlichte Eleganz – Gilardihaus soll Tagungszentrum werden“ , HK vom Donnerstag, 9. Oktober:

Dass noch einige Überraschungen bei der Sanierung des Gilardi-Anwesens auf die Marktgemeinde Allersberg zukommen, war klar. Dass aber der komplette Umbau und die Entwicklung der weiterführenden Konzepte nicht mehr nachzuvollziehen sind und mit der Verschwendung von Steuergeldern enden, wohl nicht.

Zu Beginn eines solchen Projekts ist man sich nicht unbedingt komplett über alles detailliert im Klaren. Bei solch einem Vorhaben können einzelne Konzepte zur weiteren Planung erst nach und nach erstellt werden. Das ist jedem Bürger klar. Mittlerweile entwickelt sich allerdings einiges zum Luxusobjekt und jeder klar denkende Mensch, so auch einige Markträte, welche bei der Vorstellung eins „Tagungszentrums“ Magenschmerzen bekommen, nennen dies schlichtweg einen Unsinn.

Wer will denn seine Tagungen oder Seminare in Allersberg veranstalten? Würde er seine Veranstaltung nicht lieber in der 35 Kilometer entfernt liegenden Kongress- und Tourismusstadt Nürnberg abhalten? Oder in Neumarkt, wo jetzt der „Neue Markt“ (Einkaufszentrum), mit Hotel und Tagungsräumen, errichtet wird? Leider bietet Allersberg auch kein Tagungs- und Brauereihotel wie die Brauerei Winkler in Legenfeld (nähe Velburg an der A 3). Oder möchte Allersberg wegen seiner direkten Lage neben der A 9 jetzt hier Konkurrenz anbieten?

Die Marktgemeinde Allersberg sollte versuchen, die Kirche im Dorf zu lassen und einen vernünftigen und modernen Tagungs-/Sitzungsraum, wie geplant, schaffen. Auch bietet das Hotel- und Gaststättengewerbe nicht die nötige Kapazität für Unterkünfte zu solchen Veranstaltungen.

Da hilft es nichts, sich die Dinge schön zu reden. Auch wenn man Fördergelder für dieses Vorhaben bekommt, so doch nur für die baulichen Maßnahmen und nicht für die Ausstattung der Räumlichkeiten. Selbst wenn diese gefördert würden, muss man doch immer noch den eigenen Kostenaufwand und den daraus resultierenden Nutzen ins Verhältnis stellen. Das versteht man unter verantwortungsbewusstem Umgang mit Steuergeldern. Vielleicht ist dieses Denken jedoch noch nicht zu allen Personen im Marktgemeinderat durchgedrungen.

Thomas Lang

Allersberg