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Zölibat muss weg

26.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:30 Uhr

Zum Bericht "Katholischer Priester auf Freiersfüßen" (HK vom Donnerstag, 21. Juli 2016):

In dem Artikel wird über den Abschied des Thalmässinger Pfarrers Michael Rasche berichtet. Dieser musste sein Amt als Pfarrer und Priester niederlegen, weil er den mit diesen Ämtern verbundenen Zölibatszwang nicht mehr einhalten konnte beziehungsweise wollte. Vonseiten der Bistumsleitung in Eichstätt liegt bisher keine öffentliche Information vor.

Der 41-jährige Prof. Dr. Dr. Michael Rasche stammt aus dem Ruhrgebiet und studierte Theologie und Philosophie an der Ruhr-Universität in Bochum und der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Nach seiner Priesterweihe 2001 arbeitete er fünf Jahre als Kaplan und anschließend fünf Jahre als Stadtjugendseelsorger. Von 2012 bis 2015 war er Pfarrer in Thalmässing. 2015 übernahm er an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt die Vertretungsprofessur am Lehrstuhl für Philosophische Grundfragen der Theologie.

Die "Wir sind Kirche"-Diözesangruppe Eichstätt bedauert mit der Kirchengemeinde den Weggang des fähigen und beliebten Pfarrers wegen des Zölibatszwangs und fordert erneut, den priesterlichen Zölibat freizustellen. Der Zwangszölibat hat viele zigtausend Priester weltweit zur Aufgabe ihrer Berufung gezwungen. Darüber hinaus führt er zu einer Negativauslese beim Priesternachwuchs und stellt ein gewaltiges Wahrhaftigkeitsproblem dar, weil viele Priester, oft mit Wissen ihrer Bischöfe, nach außen nur den Zölibatsanschein erwecken.

Die "Wir sind Kirche"-Diöezsangruppe Eichstätt fordert den Eichstätter Bischof Gregor Hanke erneut auf, mit ihr über die Reform des Zölibats und weitere Reformen einen Dialog zu führen. Bisher hat sich der Bischof gegenüber der kirchlichen Reformgruppe einem Dialog verweigert.

Walter Hürter,

Sprecher der "Wir sind Kirche"-Diözesangruppe Eichstätt

Ingolstadt