Wendelstein
Unverwüstlicher Rock-'n'-Roll-Stenz

Spider-Murphy-Chef Günther Sigl spielt in Wendelstein zum mittäglichen Maitanz auf

02.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:13 Uhr

Entspannt und lässig: Spider-Chef Günther Sigl spielt mit Band bei den Jazz and Blues Open auf. - Foto: Hertlein

Wendelstein (HK) 40 Jahre Spider Murphy Gang und Rock 'n' Roll - das ist vor allem Günther Sigl. Am Tag der Arbeit ist der unverwüstliche Spiderfrontmann, seit Februar 70 Jahre alt, zu Gast bei den Jazz & Blues Open in Wendelstein gewesen.

Bis zum Ende der Festivalära von Gerd Huke 2012 gab es traditionell am 1. Mai Marching Bands, Umzug und großes Spektakel, seit fünf Jahren bieten Nachfolgerin Andrea Söllner und Jan Rottau (musikalischer Leiter) stattdessen vier Gruppen aller Couleur zwischen Jazz, Funk und Volkstümlich an. Den Auftakt um die Mittagszeit machten heuer Sigl und Co, ihre CD gab das Motto vor: "Habe die Ehre." Die Sonne lachte dazu, was beim Finale der vorzüglichen Lyeoka samt Band am Abend nicht mehr der Fall war, da regnete es bei der Präsentation der CD "Gold". Lyeoka sang trotzdem den Sonnenschein herbei, schwärmte von schwarzem Kaffee und hatte mächtig Spaß. Der Regen tat der Stimmung keinen Abbruch.

Die gab es aber auch beim Sigl - Charmeur, Stadt- und Kneipenführer der Münchner Szene, musikalischer Vorstadt-Stenz, humorvoller Unterhalter, Geschichtenerzähler, Vollprofi und Animateur in einem. Auf Zuruf und Geheiß legten die zahlreichen Fans jeden Alters sogar ein paar Tänzchen aufs Parkett, sprich Pflastersteine.

"I ziag's net aus, meine Rock-'n'-Roll-Schua" ist Sigls Credo seit mehr als vier Jahrzehnten. Die Absätze mögen hie und da herunter getreten sein, aber die Schuhe passen noch. Das galt auch in Wendelstein. Entspannt, lässig und schlitzohrig arbeitete sich Sigl mit Witz und Schalk durchs Programm, ging für seine Fans sogar in die Knie, servierte nach rund einer Stunde natürlich auch die verlangten Gassenhauer und nicht Tod zu kriegende Hits wie "Schickeria" und "Skandal im Sperrbezirk". Dazu gab er sich folk-country-mäßig, quittierte eher ironisch die fränkischen Feiermentalitäten: "Ihr seid wuid drauf, wild halt", lobte seinen Lieblingsitaliener in München, das "Dolce Tiramisu" mit bester Empfehlung und sang vom "Rock 'n' Roll die ganze Nacht". Das zog auch am 1. Mai zur Mittagsstunde und kam gut an.

Applaus für Sigl und seine Kumpanen, als Zugabe gab es für und mit Bürgermeister Werner Langhans vor dem Brunnen im Altort ein Erinnerungsfoto, Postkartenidylle inbegriffen. Da lachte die Sonne noch - ein gelungener Einstieg in den "Tag der Arbeit".