Wendelstein
Geld für Sex mit 16-Jähriger

Amtsgericht Schwabach verurteilt 60-jährigen Wendelsteiner zu acht Monaten auf Bewährung

10.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:04 Uhr

Wendelstein (rsc) Zu acht Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung hat das Amtsgericht Schwabach einen 60-jährigen Wendelsteiner wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger verurteilt. Dabei handelte es sich allerdings nicht um einen klassischen Missbrauchsfall, denn die sexuellen Handlungen waren einvernehmlich.

Helmut K. (Name geändert) hat einer 16-Jährigen dafür jedoch Geld gegeben. Das hat die sexuellen Kontakte zu einer Straftat gemacht. Richter Reinhold Hader hat die Strafe auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt und 600 Euro Geldauflage verhängt. Helmut K. war in dem Verfahren von Beginn an geständig.

Über seinen Anwalt ließ er erklären, dass er die Taten einräume, die ihm zur Last gelegt werden. Von Ende Dezember 2015 bis Anfang Januar soll sich K. laut Staatsanwaltschaft fünf Mal mit der Jugendlichen in seinem Haus getroffen haben. Immer hielt K. Geld bereit, um sich befriedigen zu lassen. Einmal ist es zum ungeschützten Geschlechtsverkehr gekommen. Ks. Geständnis ersparte der 16-Jährigen eine Aussage als Zeugin vor Gericht. "Das ist mir bei solchen Delikten immer wichtig", erklärte Hader.

Der Staatsanwalt hatte in seinem Plädoyer festgestellt, dass keine strafverschärfenden Gesichtspunkte vorlägen und Helmut K. strafrechtlich unbescholten sei. "Das spricht für ihn", so der Anklagevertreter, der neun Monate Gefängnis auf Bewährung und 900 Euro Geldauflage beantragte. Verteidiger Michael Schwarz betonte das Verhalten seines Mandanten nach der Tat. "Gemeinsam mit Vater und Stiefvater hat er versucht, das Mädchen von seiner Laufbahn abzubringen", sagte Schwarz und schilderte ein entsprechendes Treffen. "Sie tat mir leid, denn sie hatte es nicht verdient, so runterzukommen", sagte dazu der Angeklagte.

Schließlich hatte die 16-Jährige ihre Dienste regelmäßig über Anzeigen im Internet angeboten. So waren bereits Kontakte zu sieben Männern entstanden. Einer davon wollte für ein Treffen sogar eine weitere Anreise in Kauf nehmen. Die 16-jährige hatte deshalb versucht, für drei Tage eine Ferienwohnung anzumieten.