Wendelstein (ub) Die Pilzköpfe aus Liverpool, die sich The Beatles nannten und vor mehr als 50 Jahren die Musikwelt revolutionierten, ziehen immer noch. Sie haben unsterbliche Songs geschaffen, die heute zum Weltkulturerbe gehören.
So war Andrea Söllner, die künstlerische Leiterin der Wendelsteiner Jegelscheune, auch gut beraten, das Herbstprogramm mit einem Kracher beginnen zu lassen. Die vierköpfige Band 4 Souls aus Erlangen bot eine musikalische Reise in die 1960er und 1970er-Jahre und verstand es auf hervorragende Weise, ausgewählte Welthits dieser Zeit von den Beatles bis hin zu den Eagles wieder auferstehen zu lassen und neu zu interpretieren.
Die Jegelscheune war voll besetzt. Jeder, der mit der Musik der 1960er- und 1970er-Jahre aufgewachsen ist, fühlte sich zurückversetzt in die Zeit der Beatlemania, als die noch handgemachte Musik den jungen Leuten ein neues Lebensgefühl von Aufbruch und Freiheit vermittelte. So konnten die Zuhörer an Welthits schwelgen, die die Seele berühren und Erinnerungen an die eigene Jugend wachrufen.
Das Erlanger Duo Wulli Wullschläger und Sonja Tonn hat sich mit dem neuen Bühnenprogramm "All You Need Is Love" einen großen Wunsch erfüllt. Als bekennende Beatles-Fans haben die beiden ein Programm zusammengestellt, in dem die Beatles den Rahmen bilden. Dazwischen gestreut sind Songs anderer Bands und Interpreten ein, dazwischen gibt es auch eigene Songs.
Mit ins Boot haben die beiden den Gitarristen Jürgen Hoffmann und den Sänger Christian Poellmann geholt, die das Duo hervorragend zum Quartett erweiterten. Schräge und witzige Ansagen von Wulli Wullschläger und Sonja Tonn machten den Abend zusätzlich zum Vergnügen. Dreistimmiger Gesang, exzellentes Zusammenspiel der Gitarren und eine überlegte Auswahl an Songs und Interpreten erzeugten ein Wohlgefühl beim Publikum.
Bei den Beatles-Songs, die man ab und zu einstreute, waren sowohl sowohl sehr frühe Lieder der Fab Four als auch aus der späten Schaffensperiode von Lennon & McCartney zu hören. "All You Need Is Love", "Something", "Baby You Can Drive My Car", "Eight days a week", "Blackbird", "Can't Buy Me Love" und "Yesterday" wurden in einer mitreißenden Interpretation präsentiert.
Einen Narren gefressen haben die "4 Souls" auch an den Eagles. Mit "Heartache Tonight", "Desperado", "One Of These Nights" und dem unsterblichen "Hotel California" mischten sie das Jegelscheune-Publikum gehörig auf. Eine der stärksten Interpretationen war "Stairway To Heaven" von Led Zeppelin. Etwas aus der (zeitlichen) Rolle fiel der Titel "Bei Mir Bistu Shein", ein Swingstück, das 1938 durch die Andrews Sisters bekannt wurde. "Wir stehen auf Oldies, wir jungen Menschen", sagte Wulli Wullschläger grinsend. Offenbar hatte die Band den Geschmack des Publikums getroffen. Der Applaus in der Jegelscheune war heftig und herzlich.
