Weißenburg
Jugendliche aus der EU ausbilden

01.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:10 Uhr

Weißenburg/Hilpoltstein (HK) Alle spanischen und bulgarischen Jugendlichen, die im Sommer in die Region gekommen sind, wollen bleiben und einen Berufsabschluss erwerben. Während die zehn Jugendlichen in der Gastronomie jetzt die Ausbildung begonnen haben, arbeiten die neun Spanier in der Pflege zunächst ein Jahr als Helfer, um dann 2015 mit der Ausbildung starten.

Allerdings reichen die Deutschkenntnisse bei den jungen Leuten aus Spanien und Bulgarien noch nicht aus, um zum Beispiel dem Unterricht in der Berufsschule problemlos folgen können. Zwar haben alle im Heimatland und während des Praktikums einen Deutschkurs besucht, doch Deutsch ist eine schwere Sprache und die jungen Leute haben bei null angefangen. Dennoch haben sich die Gastronomiebetriebe entschieden, den zehn jungen Leuten einen Ausbildungsvertrag als Koch und Hotelfachkraft anzubieten.

Die neun Spanier, die ihr Praktikum in der Pflege absolviert haben, gehen zunächst einen „Umweg“. Sie arbeiten erst einmal ein Jahr als Hilfskräfte in den Altenheimen in Weißenburg, Ellingen, Pleinfeld, Pappenheim, Georgensgmünd und Hilpoltstein. Parallel dazu nehmen sie weiterhin Deutschunterricht. Ihr Ziel bleibt die Ausbildung zur Altenpflegerin oder zum Altenpfleger, allerdings erst ab September 2015.

Das Projekt, Jugendliche aus europäischen Ländern mit hoher Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland auszubilden, erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen den Arbeitgebern, der Agentur für Arbeit, der Berufsschule und dem bfz als Träger der ausbildungsbegleitenden Hilfen. Dass sich der Mehraufwand lohnt, bezweifelt dabei niemand. Denn die jungen Leute sind mit großer Begeisterung bei der Sache und machen täglich Fortschritte in der deutschen Sprache.