Veitshöchheim
Bestens vertreten

Brauchtumsgestalten aus dem Landkreis sind bei "Fastnacht in Franken" nicht mehr wegzudenken Party bis zum Morgen

19.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:37 Uhr

Foto: Josef Sturm

Veitshöchheim (HK) "Ohne überheblich sein zu wollen, sage ich: Aachen ist gut, Mainz ist besser, Veitshöchheim ist das Beste", rief Ministerpräsident Horst Seehofer, als bereits die Kameras für die Liveübertragung im Fernsehen abgeschaltet waren. Aber nicht nur den Ministerpräsidenten hat die Jubiläumssendung von "Fastnacht in Franken" begeistert.

Zu den Aktiven gehörten heuer nicht nur die komplette Truppe der Allersberger Flecklashexen mit Trainerin Jessica Heim, sondern auch eine jeweils vierköpfige Abordnung der Gredinger Pumpernickel und der Spalter Fleckli. An vorderster Front waren sie im Einsatz, kräftig schwitzend unter ihren schweren Masken im heißen Scheinwerferlicht. Während der ganzen Livesendung sowie im Vor- und Nachprogramm und auch beim Schaulaufen der Promis auf dem roten Teppich waren die Brauchtumsgestalten in Aktion.

Stolz, dabei sein zu dürfen, waren nicht nur die Akteure, sondern auch der Spalter Präsident Otto Hausmann, der ins Flecklikostüm schlüpfte, Landrat Herbert Eckstein und Rundfunkrat Peter Hufe. Die Brauchtumsgestalten gehörten zum festen Bestandteil und seien aus der Sendung nicht mehr wegzudenken, sagten beide.

Ein Traum wurde für die Allersberger Fastnachter wahr. Nach über 25 Jahren als farbenfrohes Beiwerk im Saal durften die Flecklashexen in der Jubiläumssitzung erstmals ihren Tanz aufführen. Eine Glanzleistung präsentierten die jungen Männer im Flickenkostüm und wilden Holzmasken dem Publikum. Über drei Minuten flimmerten die wilden Kerle über die Bildschirme, sprangen hoch in die Luft und zeigten, begleitet vom kräftigen Applaus der Saalgäste, was in ihnen steckt. Riesig stolz auf ihre Jungs war Hexenmeisterin Jessica Heim, die wie die Führungsspitze des Allersberger Faschingskomitees mit Vorsitzenden Bastian Schöll, seinem Stellvertreter Michael Heim, Präsident Alexander Böck und Ehrenpräsident Willy Bittner gespannt den Auftritt verfolgte und jubelnd die Truppe feierte. Nicht nur mit ihrem Tanz brillierten die Hexen, sie rockten auch mit Lebenskünstler Jonas Paul über die Bühne und begleiteten schwungvoll den Abgang von Michl Müller und den Einzug der Altneihauser Feierwehrkapell'n.

Bestens vertreten war die Region Mittelfranken bei der fränkischen Kultsendung, denn auch die Deutschen Meister, die gemischte Garde und das Tanzpaar der Knoblauchsländer Karnevalsgesellschaft Buchnesia wirbelten über die Bretter, die die Welt bedeuten, und stellten ihre Klasse unter Beweis, ebenso das Deutsche Meistertanzmariechen Katharina Theil aus Oberasbach. Nicht fehlen durften selbstverständlich die Fastnachtsgrößen: Wortakrobat Oliver Tissot, die Fürther Kabarettisten Heißmann und Rassau sowie Bernd Händel, der kurzzeitig das Sitzungsamt abgab und in die Rolle des Trump-Beraters schlüpfte.

Für Gaudi sorgte auch Franken-Präsident Bernhard Schlereth, der beim Staatsempfang Anfang der Woche von Seehofer mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, als er alle, die 2018 Ministerpräsident in Bayern werden wollen aufforderte, auf die Bühne zu kommen. Nur Indianer Hubert Aiwanger wagte den Sprung, begleitet von der johlenden Menge.

"Es war affengeil, einfach genial, was wir erlebt haben. Wir waren eine tolle Gemeinschaft", versicherten die Akteure der Brauchtumsgestalten nach Ende der Livesendung, noch ganz gefesselt vom Erlebten. Alle standen nochmals im Rampenlicht beim Finale, um anschließend viele Fotos mit den Promis zur Erinnerung zu schießen. "Was wir in Veitshöchheim heute gesehen haben, war das Gegenteil von quatschi, quatschi - es war Spitze", rief Seehofer ins Mikrofon, als er gefragt wurde, wie es ihm gefallen habe. Und "die liebste Politikerin Bayerns" (O-Ton Schlereth), Barbara Stamm, bekräftigte, sie gehöre fest dazu, "wir sind eine echte Fastnachtsfamilie geworden, die Sendung hat sich in den drei Jahrzehnten von Jahr zu Jahr gesteigert". Ausgelassen weitergefeiert wurde schließlich zu den Stimmungshits von Margit Sponheimer und bei der anschließenden Party. Bis in den Morgenstunden wurde das Sitzungsgeschehen diskutiert.