Thalmässing
An Vorfahrtsregelung wird nicht gedreht

Für Ausbau der Dorner-Kreuzung gibt es frühestens 2018 Fördermittel Merleinsgasse bleibt für Autos offen

13.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:11 Uhr

Auch nach dem Umbau der Kreuzung werden die Fahrzeuge auf der Hauptstraße Vorfahrt haben - auch wenn auf der Nürnberger Straße (Bild) mehr Autos unterwegs sind. - Foto: Karch

Thalmässing (al) Da hilft kein Drehen und kein Wenden: Die Verkehrsbehörden bleiben bei ihrer Entscheidung, dass an der Kreuzung Nürnberger Straße und Hauptstraße die jetzige Vorfahrtsregelung beibehalten werden muss. Das gefällt zwar weder dem Marktrat noch dem Planer, ist aber nicht zu ändern.

Auch wenn es Mittel aus dem Topf der Sonderfördermittel des Staatlichen Bauamts frühestens 2018 gibt, so will das planende Büro Manfred Klos aus Spalt die Pläne für die Umgestaltung der Dorner-Kreuzung doch endlich fertigstellen. In diesem Bereich sollen zwei Häuser abgerissen und die Verkehrsführung optimiert werden. Schon bei der letzten Vorstellung der verschiedenen Varianten hatten die Verkehrsbehörden deutlich gemacht, dass weiterhin die Autos auf der Hauptstraße Vorfahrt haben sollten. Auch wenn auf dieser Straße weniger als die Hälfte der Fahrzeuge unterwegs ist als auf der Nürnberger Straße. Die Zahlen aus der Verkehrserhebung von 2010 - die Zahlen von 2015 werden frühestens 2017 bekanntgegeben - nennen für die Nürnberger Straße ein Aufkommen von 3100 Autos am Tag, für die Hauptstraße nur 1230. Auf Nachfrage von Hannes Mailinger (CSU) erläuterte Manfred Klos, dass nach den bisherigen Erfahrungen das Verkehrsaufkommen in diesem Zeitraum von fünf Jahren um fünf bis zehn Prozent steigt. Wenn die Vorfahrt geändert werde, werde in der Hauptstraße schneller gefahren und es sei im ersten halben Jahr nach der Umstellung mit mehr Unfällen zu rechnen, begründen die Verkehrsbehörden ihre Entscheidung. "Wenn wir einen Zuschuss wollen, müssen wir uns nach den Vorgaben der Behörden richten", machte Klos deutlich.

Die Kommune hatte gehofft, dass die Behörden ihre Meinung ändern, weil die Merleinsgasse, die nach den ursprünglichen Plänen zum Fußweg zurückgebaut werden sollte, nun doch für den Verkehr offenbleibt. Und für die Autofahrer, die aus der Merleinsgasse kommen, hätten eine geänderte Vorfahrtsregelung und eine leicht andere Verkehrsführung eine viel bessere Sicht bedeutet. Gegen die Lösung, die Merleinsgasse für den Verkehr zu sperren und nur einem Fuhrunternehmen eine Ausnahmegenehmigung zu geben, wandte sich eine Reihe von Mitgliedern des Marktrats. Fritz Loy (FW) wies darauf hin, dass auch die Baugebiete "An der Leiten", die ja jetzt noch vergrößert würden, erreichbar sein müssten.

Er gab zu überlegen, ob nicht eher die Zufahrt gegenüber dem Modehaus Leyerer aufgeweitet werden sollte. Weder diese Zufahrt noch die über die Ringstraße gegenüber der Firma Dorner seien zum Ein- und Ausfahren der Lastwagen geeignet, hieß es, weil dort zu viele Autos parkten. Deshalb rang sich die Kommune dazu durch, diese Straße weiterhin offen zu lassen.

Für Michael Kreichauf (CSU) wäre die geänderte Vorfahrtsregelung der Kreuzung die zukunftsfähigere Lösung. Und auch Heinz Müller (CSU) überlegte, ob die Kommune nicht doch noch einmal nachhaken sollte, wenn sie doch für die andere Regelung sei. "Ein weiterer Versuch würde das Projekt nur verzögern", war sich Manfred Klos sicher. "Wir bauen für den Staat keine Kreuzung aus, wenn die nicht wollen", sagte der Bürgermeister und machte noch einmal klar, dass die Kommune nicht der Bauträger sei. "Wenn wir weiterkommen wollen, müssen wir in den sauren Apfel beißen." Den Vorschlag von Erwin Schneider (TL), einen Kreisverkehr anzulegen, hält Klos für nicht umsetzbar, weil die Fläche dafür zu klein sei. "Nicht jede Stelle ist für einen Kreisverkehr geeignet."

Keine Probleme hat die Kommune mit einer weiteren Änderung. So sollen die aus Richtung Alfershausen kommenden Radfahrer entgegen der ursprünglichen Planung nicht bis zur Kreuzung vorfahren und dann Richtung Marktplatz geführt werden, sondern bereits vor der Apotheke in die Schulgasse einbiegen.

Gegen die Stimme von Fritz Loy (FW) entschied der Marktrat, dass die Pläne für den Kreuzungsumbau weiterverfolgt werden sollen. Auch wenn es den Zuschuss in Höhe von 80 Prozent für dieses Projekt frühestens 2018 gibt, darf die Kommune die beiden im Weg stehenden Häuser nicht vorher abreißen. Sonst gebe es dafür keinen Zuschuss, warnte Klos. Und die Kommune will sowohl für den Kauf als auch den Abriss Zuschüsse aus dem Städtebauförderprogramm und auch aus dem Sonderprogramm des Staatlichen Bauamts generieren. Dass es im nächsten Jahr keine Mittel des Staatlichen Bauamts mehr gibt, war laut Küttinger schon im Frühjahr klar. "Die haben für ihr Sonderförderprogramm richtig Werbung gemacht. Nun reicht das Geld nicht mehr. Und dann hat der Bau einer Umgehungsstraße Vorrang vor dem Umbau einer Kreuzung."