Thalmässing
Unter dem Schirm der Ministerpräsidentin

Ehrung für Helmut Hölzel fiel zwischen Seehofers Abgang und Söders Amtsantritt - Verkörperung des TSV Eysölden

16.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:41 Uhr
Er ist der 15. Landkreisbürger und der dritte seines Heimatorts, der sich über diese Würdigung freuen darf: Helmut Hölzel (2. von rechts) mit Ehefrau Petra. Es gratulierten Landrat Herbert Eckstein (links) und Bürgermeister Georg Küttinger. −Foto: Leykamm

Thalmässing (lkm) Die Ehrenurkunde des Bayerischen Ministerpräsidenten, die Helmut Hölzel als Vorsitzender des TSV Eysölden nun im Thalmässinger Rathaus entgegen nahm, trägt noch die Unterschrift von Horst Seehofer. Sein Nachfolger Markus Söder war zur Feierstunde noch nicht im Amt, so dass Hölzel zusätzlich als einzigen Landkreisbürger die Ehre zuteil kam, in der kurzen Phase unter der Interims-Ministerpräsidentin Barbara Stamm ausgezeichnet zu werden.

 

Was natürlich nicht geplant war. Ganz im Gegenteil: Rund ein Jahr lang habe man "hinter deinem Rücken" versucht, einen Termin zu finden, so Landrat Herbert Eckstein. Hölzel ist der 15. Bürger der Marktgemeinde sowie der dritte seines Heimatortes, der sich dieser Würdigung erfreuen kann.

Bald steht zudem das 40-jährige Ehejubiläum mit Gattin Petra an. Was Eckstein als ein Zeichen dafür wertete, dass sich Engagement um die Familie mit dem im Ehrenamt doch ganz gut verbinden lasse. Vielleicht sei Hölzel da auch das für seinen Beruf sprichwörtliche Geschick zupassgekommen. Denn bekanntlich "ist dem Ingenieur nichts zu schwör". Der Geehrte hat es als solcher mit dem Turbinenbau zu tun. Den Turbo hat er in all den Jahrzehnten für seinen Verein und im Ehrenamt eingelegt. Los ging es 1967, als er dem TSV Eysölden beitrat - vergangenes Jahr feierte er demzufolge 50-jährige Mitgliedschaft. Im Vorstand ist der 63-Jährige seit 1992 zu finden, die ersten vier Jahre als Schriftführer, die vergangenen 21 als erster Vorsitzender.

Gleich zu Beginn seiner Vorstandszeit fiel 1993 ein historischer Beschluss: Der Bau einer Sporthalle mit Mehrfachnutzung, ein Vorhaben, das von 1994 bis 1996 verwirklicht wurde. "Eine wegweisende Entscheidung", so Eckstein. Zum Einstieg in die Bauzeit verhalf Hölzel den Fußballern noch als Libero zum Aufstieg. Nun also konnte er sich umso stärker der Baumaßnahme widmen, die mit 14 600 Stunden - bei damals gerade 400 Mitgliedern - in Eigenleistung verwirklicht wurde, 500 davon gingen auf das Konto des nun Gewürdigten. Als er 1997 zum Vorsitzende avancierte, galt es im gleichen Jahr noch das 50-jährige Vereinsjubiläum zu stemmen, später dann die Feierlichkeiten zum 60- und 70-jährigen Bestehen. In die noch andauernde und bis jetzt 21 Jahre währende Ära Hölzel fiel auch der Hallenanbau in der Mitte des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrtausends, der B-Platz wurde ebenso saniert. All dies, während der Sportbetrieb an sich aufrecht zu erhalten war. "Eine riesige Leistung", lobte Eckstein. Auch um die vielfältige Nutzung der großen Sporthalle kümmerte Hölzel sich und ließ dort Faschingsveranstaltungen über die Bühne gehen. "Er verkörpert einfach den TSV Eysölden", brachte es der Landrat auf den Punkt. Dabei sei der Geehrte immer mitten im Geschehen und mache sich bis heute etwa auch als "Hilfshausmeister" verdient. Er tüftelt an der strategischen Zukunftsplanung und sorgt sich um ein attraktives Kursangebot und vieles mehr: "Ein Vorbild im besten Sinn des Wortes!" Vorausschauend und ausdauernd, sachlich und direkt, akribisch und geradlinig seien die Attribute, mit denen Hölzel von seinen Mitstreitern bedacht werde.

Neben Ehrenzeichen und -urkunde konnte Eckstein ihm auch die Bayerische Ehrenamtskarte überreichen. Mit seinem Engagement habe er dazu beigetragen, das Vereinsleben und damit die Lebensqualität in der Marktgemeinde zu stärken, hob in seinen Worten Thalmässings Bürgermeister Georg Küttinger hervor. Er wünsche sich "noch mehr Hölzels", so der Rathauschef. Zugleich habe den Geehrten seine Frau Petra oft entbehren müssen, die zum Dank einen Blumenstrauß erhielt.

Helmut Hölzel selbst erinnerte an seine vierjährige Tätigkeit als Trainer der Fußballerinnen, bevor er zum Schriftführer wurde. Im Tischtennis sei er selbst heute noch aktiv. Er lobte seinerseits sowohl den großen Zusammenhalt innerhalb des Vereins sowie zwischen den Vereinen. Ein kameradschaftlicher TSV Eysölden, eine hinter ihm stehende Familie sowie die funktionierende Gemeinschaft des Ortes seien mit ausschlaggebend für seine lange Zeit als Vorsitzender gewesen. Der Umbruch auf der Führungsebene sei aber vor Jahren schon eingeleitet worden. Es gelte die Aufgaben aufzuteilen für die Zeit, in der er nicht mehr in vorderster Linie stehe. Dem Verein aber werde er selbstverständlich erhalten bleiben.