Thalmässing
Umbau des Schulhauses ist geglückt

Bauausschuss Thalmässing nimmt die Arbeiten ab Boulderwand wird noch installiert

30.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:14 Uhr

Der neue Notausgang aus dem ersten Stock lässt sich von innen jederzeit öffnen. Das soll auch so sein, doch aus diesem Grund hat er sich mittlerweile bei den Schülern als beliebter Ausgang erwiesen, wie Katrin Witt (links) dem Bauausschuss erklärt. - Foto: Luff

Thalmässing (HK) Er war teuer. Doch er hat sich gelohnt: Der Umbau des Thalmässinger Schulhauses, in dem jetzt auch der Schülerhort seinen Platz bekommen hat, ist fertig. Der Bauausschuss des Gemeinderats nahm die Arbeiten jetzt ab und sparte dabei nicht mit Lob.

Beim Rundgang durch das runderneuerte Schulhaus samt dem Hort "Biberbande" mit Katrin Witt vom Architekturbüro Keß + Neundörfer aus Schwabach gab es für die Ausschussmitglieder lediglich Kleinigkeiten zu bemängeln, die allesamt noch abgestellt würden, wie Witt versicherte. So kritisierte etwa Michael Kreichauf (CSU), dass am verzinkten Geländer der neuen Fluchttreppe Schrauben aus Edelstahl verwendet worden sind: "Das reagiert, das gibt Rost", sagte Kreichauf.

Ansonsten jedoch fügt sich die Treppe für den Notfall gut in das Bauwerk ein. "Sie hat sich als beliebter Ausgang erwiesen", wusste Katrin Witt zu berichten. Der direkte Ausgang vom ersten Stock des Gebäudes sei zwar nicht als reguläre Möglichkeit gedacht, doch sei er für die Schüler wohl zu attraktiv. Zusperren dürfe man ihn schließlich nicht, er ist ja als Fluchtmöglichkeit für einen etwaigen Notfall gedacht.

Überhaupt sei der Brandschutz das bestimmende Thema beim gesamten Umbau gewesen - und er ging ins Geld. Dennoch versicherte Witt: "Wir kommen ziemlich bei der Kostenschätzung raus", die genauen Zahlen gebe es aber erst, wenn sämtliche Schlussrechnungen vorlägen. Ursprünglich habe ihr Büro mit Nettokosten von 714 000 Euro kalkuliert. Einige Gewerke seien sogar preisgünstiger geworden als angenommen, dafür kamen immer wieder neue Wünsche hinzu, die das Ganze wieder ein wenig verteuert hätten. Jetzt muss der Feuerschutz laut Witt noch vom Landratsamt abgenommen werden, das müsste jedoch "problemlos funktionieren", schließlich sei ihr Büro während des Umbaus in ständigem Kontakt zum zuständigen Sachbearbeiter gestanden.

Fenster, die bei Rauch automatisch öffnen, damit dieser abziehen kann, elf Brandschutztüren, die mit dickem Glas versehen sind, das auch Feuer längere Zeit standhält: Es waren nicht die billigsten Dinge, die auch deshalb eingebaut werden mussten, weil die Schule auf offene Räume setzt, Flure als Arbeitsbereich gekennzeichnet sind. "Wir haben hier eine Schule unterstützt, die schon so viele Preise gewonnen hat", sagte Witt - "das freut mich auch persönlich."

Die Arbeiten kamen an. "Auf die Schule können wir wirklich stolz sein, sagte Kreichauf", "wir müssen uns vor den Landkreisschulen nicht verstecken." Als Kreisrat weiß er, wie viel Geld der Kreis in den Umbau des Hilpoltsteiner Gymnasiums oder dessen Pendants in Wendelstein investiert hat.

Die 1979 eingeweihte Thalmässinger Schule ist nun auch barrierefrei. Da es an manchen Eingängen - auch im rückwärtigen Teil der Schule gibt es noch eine Tür aus dem Werkraum ins Freie - kleine Stufen gegeben hatte, "haben wir den Hof ein bisschen angehoben", erklärte Witt. Soll heißen: Die Pflastersteine in einem kleinen Bereich wurden herausgenommen, Splitt wurde eingebracht und die Steine wieder verlegt. "So haben wir uns eine Rampe im Schulhaus erspart."

Lediglich der Einbau des Aufzugs hat sich ein wenig verzögert, hier müssen noch Restarbeiten ausgeführt werden. Bis zur Einweihung des Hortes am 16. Oktober soll aber auch er fertig sein, so Witt. Im Lichthof ist er angebracht, oben kann man ihn über einen wettergeschützten Steg betreten. Geschlossen ist es dort nicht - denn sonst hätte man wiederum schärfere Auflagen des Brandschutzes erfüllen müssen. Im Regelfall funktioniert der Lift mit einem Schlüssel, kann im Bedarfsfall - etwa bei einem Elternabend - auch ganz freigegeben werden.

Auch die Feuerwehrzufahrt in Richtung Werkraum sieht nun wieder schmuck aus, die Rasengittersteine sind nicht mehr so bewachsen wie zuletzt, weil die schweren Baufahrzeuge das Gras zurückgedrängt haben. LED-Leuchten weisen auch abends den Weg - und in der Ecke ganz hinten wird die kahle Betonwand noch funktionell umgewandelt: Hier entsteht eine Boulderwand zum Klettern.