Thalmässing (lkm) Der Traum vom Fliegen lässt sich am besten gemeinsam leben. Diese Idee führte vor einem Vierteljahrhundert zur Gründung eines Modell-Flug-Clubs (MFC), der nun sein Silberjubiläum feierte. Ehrungen durften bei einem solchen Fest natürlich nicht fehlen, aber dem Vereinszweck entsprechend mangelte es auch nicht an aerodynamischen Experimenten.
Ein ganzer Elektrosegler kam sogar zum Einsatz. Nur zu reinen Demonstrationszwecken, wie sich versteht. Denn für den Vorsitzenden Volkmar Dietrich und seinen Stellvertreter Claus Thorandt war es bei den drei Metern Spannweite des Fluggeräts schon eine Herausforderung, ihn an den Lampenschirmen im Gastraum vorbei zu bugsieren. An ein "Fliegen lassen" war natürlich nicht zu denken. Dafür aber sorgte der Segler aus Glasfaserkunststoff nach dem Anwerfen des Motors für mächtigen Wind.
Den verspürten seinerseits auch die Gründungsmitglieder. Sie rekrutierten sich aus Modellflugbegeisterten, die sich regelmäßig bei Westwind am Auer Berg bei Appenstetten trafen, um dem gemeinsamen Hobby zu frönen. Unter ihnen war auch ein Geschäftsmann, der als Containermakler aus dem Modellflug ein Modellgeschäft machen wollte. Dagegen wollte man ein Zeichen des Gemeinschaftssinns setzen und rief den "MFC Auer Berg" ins Leben.
2004 und 2006 erfolgten die ersten Teilnahmen an einer regionalen Jugendmeisterschaft. Seit 2014 ist man bei jenem Wettbewerb regelmäßig dabei und dies auch mit großem Erfolg. Starkes Engagement zeigt der Verein auch bei der Arbeit mit Kindern. Seit sieben Jahren macht der MFC beim Thalmässinger Ferienprogramm mit. 2011 sorgt der Club mit einem dreitägigen Projekt zum Thema "Aerodynamik und Fliegen" mit den Kindern des Hortes für Aufsehen, im Jahr darauf folgt eine Modellbauausstellung in der alten Schule.
Über den Verein und sein Engagement freute sich Thalmässings Bürgermeister Georg Küttinger. Es würden hier auch menschliche Werte vermittelt, zusätzlich zum technischen Knowhow. Der MFC Auer Berg sei zu einem festen Bestandteil der Marktgemeinde geworden und nicht mehr wegzudenken. Vor allem der Vorsitzende "sprüht für seinen Verein".
Volkmar Dietrich hat den Vorsitz seit der Gründung inne, deutete aber an, den Posten bei der Vorstandswahl im kommenden Jahr zur Verfügung zu stellen. "Jetzt sollen mal Jüngere ran." Die Begeisterung für Verein und Modellflug selbst blieben aber ungetrübt. Da letzterer ja ebenso wie der Glaube an Gott etwas mit dem Himmel zu tun hat, kamen am Fest auch zwei Geistliche zu Wort. Von katholischer Seite verwies Kaplan Markus Müller darauf, dass sowohl der Hobbymodellflieger wie auch der Gläubige seinen Blick nach oben richte. Bei dem hohen Level an Technikbegeisterung in der Bevölkerung sollte Nachwuchsarbeit hier gut gelingen, so der evangelische Pfarrer Rudolf Hackner.
Geehrt wurden anschließend die Gründungsmitglieder Volkmar Dietrich (Eckersmühlen), Dieter "Sammy" Drechsler (Heideck), Karl Heinz Latal (Schwimbach), Günter Saalfelder (Liebenstadt), Reinhard Schmidt (Erlangen), Herbert Steinmetz (Thalmässing) und Bernd Weimer (Nürnberg) sowie Gudrun Dietrich (Eckersmühlen, 16 Jahre), Oskar Dietrich (Auhausen) und Hans Moßner (Stauf, beide 10 Jahre).
