Thalmässing
"Mission Weltall abgeschlossen"

Thalmässinger Mittelschule verabschiedet 21 Neuntklässler Vergleich mit Astronautenausbildung

22.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:31 Uhr

Über ihren Abschluss freuen sich die Neuntklässler der Mittelschule Thalmässing. Die besten Ergebnisse haben Selina Stellwag (unten, Mitte), Anja Gänßbauer (unten, 3. von links) sowie Saskia Kolsch (unten, 4. von links) mit sehr guten Notendurchschnitten erzielt. - Foto: Stephan

Thalmässing (HK) 21 Neuntklässler der Thalmässinger Mittelschule haben am Donnerstagabend ihren erfolgreichen Abschluss gefeiert. Von Schulleiter Ottmar Misoph erhielten sie ihre Zeugnisse - und einige gute Ratschläge für ihren weiteren Lebensweg.

Doch erst einmal zeigten die Jugendlichen, dass sie noch etwas ganz anderes gelernt haben, als das Ergebnis von 1000 geteilt durch 8 auszurechnen, wie Mathelehrer Misoph sie wohl stets aufzufordern pflegte. Herausgeputzt mit festlichen Kleidern und hohen Hacken beziehungsweise Jackett und Krawatte schwangen die Schüler - die Mädchen kleine Blumensträuße in der Hand - vor den Augen ihrer stolzen Eltern und Lehrer das Tanzbein. Langsamer Walzer, Discofox, Tango und sogar eine Polka mit Partnertausch standen in der Aula der Schule auf dem Programm.

Angelehnt an das Lied "Astronaut" der Schülerband blickte Misoph dann auf eine bewegte Zeit der 16 Mädchen und 5 Jungen zurück, die er mit einem Trainingsprogramm für eine Reise ins Weltall verglich. "Neun Jahre sind bis zu eurem Abflug vergangen", fasste der Schulleiter zusammen. Von den "Jungastronauten" in der ersten Klasse über die "Grundausbildung" ab der fünften Klasse bis hin zur "Astronautenprüfung" sei viel passiert, bis die "Mission Weltall" trotz häufigen Lehrerwechsels nun endlich mit hervorragenden Leistungen abgeschlossen werden konnte. Anhand vieler Fotos erinnerte Misoph beispielsweise an die Trainingsblöcke "Überleben in gefährlicher Umgebung" beim Sautrogrennen oder "Orientierungssinn" im Zuge der Abschlussfahrt nach Berlin - bei der einige der Schüler scheinbar versehentlich in Potsdam anstatt am Potsdamer Platz gelandet sind. "Eine große Anerkennung, dass ihr euren Abschluss nach dem harten Training geschafft habt", lobte Misoph seine 21 jungen Astronauten.

Das Lernen sei nach der Schule aber nicht vorbei, kündigte der Thalmässinger Bürgermeister Georg Küttinger - auch im Namen seines Heidecker Kollegen Ralf Beyer - den frischgebackenen Absolventen an. "Alle Wege stehen euch nun offen und ihr habt die Möglichkeit, diese auszunutzen." Dem stimmte Martin Koch stellvertretend für den Förderkreis der Schule in seinen Grußworten zu: "Bleibt neugierig und probiert auch einmal etwas Neues aus!" Heute sei ein Berufswechsel kein Makel mehr im Lebenslauf, sondern zeige Interesse und Flexibilität. Erst einmal können die Jugendlichen Küttinger zufolge aber "total stolz" auf ihre Leistungen sein.

Diese sind auf den Zeugnissen festgehalten, die Misoph gemeinsam mit dem Klassenlehrer Martin Amler anschließend überreichte, zusammen mit einigen persönlichen Worten für jeden Einzelnen. Kinderfotos und Lieblingslieder begleiteten die scheidenden Schüler nach vorne, und auch einige Mamis und Lehrerinnen mussten sich ein paar Tränen verkneifen. Für ihre besonderen Leistungen wurden außerdem drei Schülerinnen geehrt - auch wenn der Schulleiter mit einem Augenzwinkern anklingen ließ, er hätte sich gerne einen Buben unter den Klassenbesten gewünscht. So dürfen sich aber Selina Stellwag (1,27), Anja Gänßbauer (1,72) und Saskia Kolsch (1,94) über ihre sehr guten Notendurchschnitte freuen und ein kleines Präsent entgegennehmen. Für ihr soziales Engagement wurden außerdem Ann Katrin Christoph sowie die "Mutter der Klasse" Almina Ceyhan mit einem Förderpreis ausgezeichnet.

Die Schüler bedankten sich mit einem kleinen Stück, das im Jahr 2046 spielte, auf ihre eigene Weise bei den Lehrern: Sie erinnerten in einem amüsanten Rückblick an die vielen gewonnenen Preise und die damit verbundenen Besucher an der Schule - aber auch an die lustige Referendarin mit dem Berliner Dialekt, die "für jeden Spaß zu haben" war, die Lehrerin, die "die ganze Klasse immer mit Essen versorgte" und den "besten Hausmeister der Welt". Da sei es auch gar nicht schlimm, wenn das Schulgebäude in 30 Jahren nach zig Umbauten einmal einem futuristischen Dreieck gleiche.