Thalmässing
Investition war nur der Anfang

Viele Aktionen locken rund 4000 Besucher ins Fundreich – Dank für aktiven Museumsstammtisch

19.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:50 Uhr

Kinder und Jugendliche sollen auch 2015 der Schwerpunkt im neu gestalteten Museum sein. Die Ausstellung Steinzeitkinder bleibt bis zum Ende der Sommerferien - Foto: Karch

Thalmässing (HK) Der Landkreis Roth ist stolz auf das neu konzipierte Museum Fundreich in Thalmässing. Dass es gut bei den Besuchern ankommt, ist auch ein Verdienst der Mitglieder des Museumsstammtisches, denen der Kreis jetzt Danke gesagt hat.

„Das Fundreich ist mit 4000 Besuchern im abgelaufenen Jahr eines der am meisten besuchten Museen im Landkreis“, hat Thomas Gruber, der Leiter des Ressorts Kultur und Tourismus, beim Weihnachtstreffen des Museumsstammtisches stolz vermeldet. Der Landkreis hat aber nicht nur viel Geld in Umbau, Sanierung und Neuausrichtung investiert, sondern arbeitet ständig daran, durch Veranstaltungen und Aktionen Besucher in das Museum zu locken. Eines stellte Gruber aber auch klar heraus: „Das Fundreich hätte nicht den Erfolg, wenn ihr nicht mitarbeiten würdet“, sagte er an die Mitglieder des Museumsstammtisches gewandt. Denn die engagieren sich bei regelmäßigen Führungen im Museum und auch auf den Archäologischen Themenwegen, bringen aber auch stets neue Ideen ein.

Auch Thalmässings stellvertretende Bürgermeisterin Ursula Klobe, selbst Mitglied im Museumsstammtisch, weiß, was hier geleistet wurde und wird. Im Rückblick auf die Planungen für die Neugestaltung des Museums erinnerte sie an „ein manchmal langes Ringen“. Aber nur so komme man zu einem guten Ergebnis. Und dass das Ergebnis in diesem Fall gut sei, sei unübersehbar. „Da brauchen wir uns nicht zu verstecken.“

Dass auch das Miteinander von Landkreis und Kommune gut sei, hob Thomas Gruber hervor und stellte den Mitgliedern des Museumsstammtischs Julian Karch vom Hauptamt im Rathaus Thalmässing als neuen Ansprechpartner in Sachen Tourismus vor. Stark unterstützt werde man auch von der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg (NHG).

Um noch besser auf die Interessen und Erwartungen der Gäste eingehen zu können, hat Gruber die Besucherzahlen der einzelnen Monate unter die Lupe genommen. Besonders stark war der Mai mit dem Aktionstag, aber auch der April, weil in diesem Monat das Fundreich zum Entdeckertipp der Metropolregion Nürnberg gehört hat. Sogar im November, in dem nur von Freitag bis Sonntag geöffnet war, wurden fast 300 Besucher gezählt. „Wir werden unsere Winteröffnungszeiten beibehalten“, kündigte Gruber deshalb an. Von November bis März kann man immer von Freitag bis Sonntag ins Museum gehen. Im Jahr seit der Eröffnung des Museums hat man sich auch – anders als in den Jahren zuvor – besonders um Kinder und Jugendliche bemüht. Diese Zielgruppe soll auch 2015 noch einmal Schwerpunkt der Arbeit sein. Bis nach den Sommerferien 2015 bleibt deshalb auch die Sonderausstellung, in der das Leben der Steinzeitkinder anschaulich beschrieben wird.

Ein angesichts des immer voll besetzten Raums großer Erfolg ist auch die Vortragsreihe zu archäologischen Themen, mit der man auch im Winter Besucher anlocken will. Der nächste Vortrag findet am 27. Januar statt und handelt von „Urnenfelderzeitlichen Höhensiedlungen als Zentren der Macht“.

Untrennbar mit dem Museum verbunden ist auch der Archäologische Wanderweg, der im Zuge der Umgestaltung im vergangenen Jahr in drei Themenwege aufgeteilt worden ist. Ein Teil davon, die Vorgeschichtsroute, ist als Premiumwanderweg zertifiziert worden. „Mit dieser Auszeichnung ist auch eine gewisse Erwartungshaltung der Wanderer verbunden“, erläuterte Gruber. Aber der entspreche der Weg, weil es bisher keine kritischen oder negativen Rückmeldungen in Bezug auf Route oder Beschilderung gegeben habe. Die Anregung, die Länge der Wege anzugeben, habe man aufgenommen. Sage und schreibe 415 Wanderer sind von Mitte Oktober bis Ende November auf dem Premiumwanderweg unterwegs gewesen. Das weiß man so genau, weil dort ein Zählautomat angebracht worden war. „Der hing so hoch, dass nicht jede Wildsau gezählt wurde“, versicherte Gruber schmunzelnd, dass nur Fußgänger registriert worden seien.

Gut angenommen werden auch die Hundewanderungen, von denen es 2015 auch wieder drei geben wird. „Das liegt im Trend“, weiß Gruber. „Wir können die ruhigen Gewissens anbieten, weil sie mit Otto Somann ein erfahrener Hundetrainer macht.“ Nicht wegzudenken sind auch die Führungen auf den Archäologischen Themenwegen jeweils am letzten Sonntag im Monat. Heuer soll auch einmal eine Wanderung auf dem ganzen Vorgeschichtsweg, der zwölf Kilometer lang ist, angeboten werden. Wichtig ist es Thomas Gruber auch, dass die Wanderungen mit der Möglichkeit zu einer Einkehr verbunden sind. „Schließlich soll auch die Gastronomie und damit der Markt davon profitieren.“

Fix sind für 2015 neben den Führungsterminen zwei andere Termine: Der Aktionstag des Museums ist am 7. Juni, das Keltenfest am 20. September. Ab Herbst wird es eine neue Sonderausstellung geben, für die Paula Waffler bereits eine Fülle von Vorschlägen hat. 2015 soll auch ein neuenr Führer für das Museum herausgegeben werden, da der derzeitige überholt sei. Geplant ist auch, auf einem Monitor im Museum Kurzfilme über archäologische Forschungsthemen zu zeigen. Gern möchte Thomas Gruber auch die kulinarischen Angebote in der Gastronomie als Keltenerlebnis besser vermarkten.

Der ehemalige Kreisheimatpfleger Ernst Wurdak wünscht sich, dass man „mehr über den eigenen Zaun“ schaut, damit das Fundreich Thalmässing, das Archäologie Museum Greding und das Römermuseum Weißenburg als „wichtiges und einmaliges geschichtliches Zentrum in Bayern“ wahrgenommen werden. Kreisheimatpflegerin Eva Schultheiß konnte auf einen ersten Schritt verweisen, auf eine Familien-Erlebnisführung in den Wintermonaten mit anderen Museen im Naturpark.

Thomas Gruber hatte für die engagierten Ehrenamtlichen ein kleines Geschenk dabei, bekam aber auch eines von Ursula Klobe im Namen der Kommune: „Du machst so viel, auch in deiner Freizeit. Deshalb kriegst du auch mal was.“