Thalmässing
Gotteshäuser mit Wohlklang erfüllt

Vokalensemble Hilpoltstein gibt Konzerte in der Stadtpfarrkirche Hilpoltstein und in St. Michael in Thalmässing

29.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:29 Uhr

Mit seinem Leiter Wayne Lempke erfreute das Vokalensemble Hilpoltstein die Besucher am Wochenende mit zwei Konzerten. - Foto: Klier

Thalmässing/Hilpoltstein (mkl) Die Komposition „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ stand am Anfang des Adventskonzerts, zu dem das Vokalensemble Hilpoltstein mit seinem Leiter Wayne Lempke in die katholische Stadtpfarrkirche Hilpoltstein eingeladen hatte. Eine zweite Aufführung gab es tags darauf in der evangelischen Kirche St.

Michael in Thalmässing.

Bevor allerdings „Wachet auf“ in der Fassung von Johann Sebastian Bach erklang, intonierte Wayne Lempke zusammen mit Christoph Herzog auf der Trompete den Weckruf mit dem Titel „Reveille“, eine Eigenkomposition Lempkes. Er war es auch, der danach Bachs Kantaten „Zion hört die Wächter singen“ und „Gloria sei dir gesungen“ auf der Orgel begleitete. Anna Vogel dirigierte dabei den Chor. Agnes Plier (Sopran) und Cordula Bohne (Alt) sangen dann in „Advent Responsory“ im Wechselgesang mit dem Chor. Überhaupt war der Konzertabend durch außergewöhnliche Arrangements und Musik unterschiedlicher Epochen gekennzeichnet.

Schon in vielen musikalischen Stilepochen ist das „Magnificat“, der Lobpreis Mariens aus dem Lukasevangelium, vertont worden. Der zeitgenössische estnische Komponist Arvo Pärt hat es auf seine Weise getan, abweichend von den vertrauten Klängen alter Meister. Lempke leitete auch diese anspruchsvolle Komposition mit prägnantem Dirigat. Zart, aber durchaus auch mit dynamischen Steigerungen, erklang dieses meditative Werk.

Der italienische Komponist Ennio Morricone hat die Musik zu „The Mission“ geschrieben, in dem es um die Missionierung der Guarani-Indianer geht. Der Chor überzeugte mit zwei Beiträgen. Danach gab es – zwar unerwünschten, aber durchaus berechtigten – Szenenapplaus. Passend zum Fest Maria Empfängnis am 8. Dezember erklang, zunächst mächtig und dann leise ausklingend, das „Gloria“ von Vytautas Miškinis.

Sechs- bis siebenstimmige Kompositionen des Frühbarock waren im dritten Teil angesiedelt. Nach der vertrauten Weise „In dulci jubilo“ folgte mit einem Solo-Ruf am Anfang Jan Pieterszoon Sweelincks „Hodie Christus natus est – Heute ist Christus geboren“.

Vor allem Solistinnen und Solisten hatten im letzten Konzertteil ihren gekonnten Auftritt. Zunächst war es die klare und warme Sopranstimme von Ann-Kathrin Frost, die in „Child Of Peace“ von Johannes Millian ergänzt wurde. Sanft erklang „Mary Sings Aa Lullaby“, gesungen von den Sopranistinnen Nadine Wenger und Mona Li Friedrich. Ron Hannah, ein Freund des Ensembles, hat den Chorsatz zum irischen Volkslied „Irish Carol“ geschrieben. Solostimmen und Gesamtchor sangen zu den hellen Klängen der Querflöte von Carolin Jahn. Sogar schwedisch kann das Vokalensemble singen, und zum Beweis bot es „Strålande Jul“ dar.

Bevor in einem swingenden afrikanischen Weihnachtssong der Chor noch einmal sein Bestes gab, bedankte sich Max Netter, der Vorsitzende des Fördervereins, bei Mitwirkenden und Zuhörern. Es sei zwar in der Kirche etwas kalt gewesen, „aber an diesem fantastischen Chor hat man sich erwärmen können“. Natürlich forderten die begeisterten Zuhörer eine Zugabe. Die gab es gleich doppelt, nämlich mit einem mehrstimmigen „Amen“ von John Rutter und mit dem Namibischen Friedenslied „Ti Elotse“. Dazu hatte der Chor im gesamten Kirchenschiff Aufstellung genommen und erfüllte das Gotteshaus mit Wohlklang.