Thalmässing
Gedenken an Autorinnen

06.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:51 Uhr

Thalmässing (HK) Eine Lesung findet in Thalmässing anlässlich des Jahrestags der Bücherverbrennung der Nationalsozialisten am 10. Mai statt. Bereits zum fünften Mal gedenkt man in Thalmässing mit seiner reichen jüdischen Geschichte diesem Frevel vor 83 Jahren mit einer Lesung.

Veranstalter ist die Volkshochschule Thalmässing in Zusammenarbeit mit der Gemeindebücherei St. Marien. Dieses Jahr ist die Historikerin Nadja Bennewitz zu Gast. Beginn ist am Dienstag um 19 Uhr im Gemeindezentrum St. Marien. Der Eintritt ist frei.

"Brot ist ja wie Sprache: einmalig"- dieser Satz von Anna Seghers gibt die Leitlinie des Abends vor. Schriftstellerinnen, Lyrikerinnen, Essayistinnen - in dem frauenfeindlichen Weltbild der Nationalsozialisten kamen sie nicht vor. Dennoch wurden ihre Bücher 1933 verbrannt, ihre politischen Schriften und belletristischen Werke, die vom Typus der "Neuen Frau" handelten, als "Asphaltliteratur" diffamiert. Viele Autorinnen flohen notgedrungen ins Exil wie Anna Seghers, Irmgard Keun oder Else Lasker-Schüler, andere wurden ermordet wie Gertrud Kolmar.

Die Werke dieser Autorinnen besitzen noch heute eine faszinierende sprachliche Ausdruckskraft sowie einen hohen Aussagewert für die Geschichte von Frauen zwischen Widerstand und Verfolgung.